Discussion:
Brot backen und verkaufen
(zu alt für eine Antwort)
Frank Maier
2006-07-06 09:20:29 UTC
Permalink
Hallo Wissende,
meine beste Gattin backt seit einigen Jahren unser Brot selbst
und erwägt nun, wöchentlich etwas mehr (ca. 10 Stück)zu backen
und weiter zu verkaufen, da mittlerweile ständig eine Nachfrage
vorhanden ist.
Wer weiß ob dies möglich ist, ohne eine professionelle
Backstube einrichten zu müssen, bzw. was man da beachten muß.

Bin für alle Tips dankbar!

Gruß
Frank
Patric Schira
2006-07-06 09:28:50 UTC
Permalink
Post by Frank Maier
Wer weiß ob dies möglich ist, ohne eine professionelle
Backstube einrichten zu müssen, bzw. was man da beachten muß.
Hallo Frank,

so aus dem Bauch raus: Wenn diese Tätigkeit auf Dauer und mit
Gewinnerziehlungsabsicht erfolgen soll, dürfte sie als gewerblich eingestuft
werden. Und da kommen dann vermutlich solche Dinge wie Handwerksordnung etc.
ins Spiel. Gebacken wird in D vom Bäcker, Bäcker gehören in D nicht zum
Handel, sondern zum Handwerk, also muss vermutlich sowas wie ein
Meisterbrief im Bäckerhandwerk vorliegen, wenn man Backwaren gewerblich
herstellt und verkauft.

Detaillierte Auskunft über rechtliche Voraussetzungen erhältst Du bestimmt
bei Deiner örtlichen Handwerkskammer bzw. IHK.

Grüße,

Patric Schira
Dirk Schneider
2006-07-06 16:58:05 UTC
Permalink
Post by Patric Schira
so aus dem Bauch raus: Wenn diese Tätigkeit auf Dauer und mit
Gewinnerziehlungsabsicht erfolgen soll, dürfte sie als gewerblich eingestuft
werden.
Sie wird wahrscheinlich gerade mal kostendeckend weiterverkaufen, oder?
Und dann doch bestimmt nicht auf der Straße oder im Ladenlokal?

Gruß Dirk.
--
Steht ` oder ´ als Apostroph, gibt's typografisch eine Katastroph'
Frank Maier
2006-07-07 08:49:17 UTC
Permalink
Post by Dirk Schneider
Post by Patric Schira
so aus dem Bauch raus: Wenn diese Tätigkeit auf Dauer und mit
Gewinnerziehlungsabsicht erfolgen soll, dürfte sie als gewerblich eingestuft
werden.
Sie wird wahrscheinlich gerade mal kostendeckend weiterverkaufen, oder?
Und dann doch bestimmt nicht auf der Straße oder im Ladenlokal?
Gruß Dirk.
beides ist richtig.

Gruß Frank
Conny Glitsch
2006-07-06 09:44:56 UTC
Permalink
Hallo Frank,
Post by Frank Maier
Bin für alle Tips dankbar!
Ergänzend zu Patric noch: Deine Frau arbeitet dann als Selbständige, das
heißt im Hintergrund will die Krankenversicherung dann auch eine
entsprechend andere Versicherung haben. Da gibt es Mindestsätze, die
auch schon nicht gerade günstig sind - erkundigt euch also unbedingt
sehr sehr gut, bevor sich deine Frau in das Vergnügen stürzen sollte.
Man ist durch solche Beiträge und auch Handwerkskammerbeiträge und
dergleichen mehr nämlich ganz schnell erst einmal monatlich Geld los,
bevor man überhaupt etwas verdient hat.

Gruß,
Conny

PS: Wenn du viel Hornhaut hast, stelle deine Frage in
de.etc.beruf.selbständig. :-)
--
"Sie haben gelogen, Quark." "An welcher Stelle meiner Geschichte?"
"Überall." "Da soll noch mal einer sagen, ich wäre nicht konsequent."
Quark und ein Romulaner (Deep Space Nine)
Melanie Yaso
2006-07-06 10:04:54 UTC
Permalink
Post by Conny Glitsch
Ergänzend zu Patric noch: Deine Frau arbeitet dann als Selbständige, das
heißt im Hintergrund will die Krankenversicherung dann auch eine
entsprechend andere Versicherung haben. Da gibt es Mindestsätze, die auch
schon nicht gerade günstig sind - erkundigt euch also unbedingt sehr sehr
gut, bevor sich deine Frau in das Vergnügen stürzen sollte. Man ist durch
solche Beiträge und auch Handwerkskammerbeiträge und dergleichen mehr
nämlich ganz schnell erst einmal monatlich Geld los, bevor man überhaupt
etwas verdient hat.
nicht unbedingt wenn die Frau einen Hauptberuf hat und dieses Brot backen
und verkaufen als Nebentätigkeit angibt. Dann ist es nicht nötig zusätzlich
zu versichern usw.

Eine bekannte von mir backt gerne und hat über die IHK so eine abgeflachte
Form von Konditorprüfung abgelegt! Da ist ein Meister nicht nötig gewesen
und sie verkauft nun auch Backwaren, aber soweit ich weiss darf sie nur
Torten, Kuchen und Pöätzchen verkaufen auf selbstständiger Basis als
Nebentätigkeit.
Naja und ich dneke mal ein Gesundheitszeugniss wird auch nötig sein.
Am besten die Frau erkundigt sich mal bei der IHK.

LG
Mel
Bernd Wortmann
2006-07-06 12:47:42 UTC
Permalink
Post by Patric Schira
Hallo Frank,
Post by Frank Maier
Bin für alle Tips dankbar!
Ergänzend zu Patric noch: Deine Frau arbeitet dann als Selbständige, ...
Da sich mit 10 Broten/Woche, also 40-50 Broten/Monat mit Sicherheit kein
Reinerlös erzielen lässt, der auch nur den Freibetrag bei ALG II-Empfängern
von EUR 160 übersteigt, ist das Ganze wohl auf die Hygienevorschriften zu
reduzieren, die IMHO beim städtischen Gesundheitsamt oder vermutlich auch bei
der hier schon erwähnten IHK zu erfragen sind.
Auch mit der Handwerksordnung kann das nichts zu tun haben, denn wir haben
früher beim Italiener sonn- und feiertags unsere Brote selbst gebacken, ohne
dass ein Bäcker auch nur in der Nähe war und ich sehe das immer noch ganz
offen bei türkischen Imbissen.
Sollte aber ein Kleingewerbe angemeldet werden müssen so gibt es auch da
Freigrenzen und für Fragen, wen wunderts, mit de.soc.recht.arbeit+soziales
eine passende Newsgroup.

Bernd
--
"Ich hasse es, alt zu werden,
man wird weder weiser, noch sonst irgendetwas!" (Cher)
Detlef Wirsing
2006-07-06 13:38:14 UTC
Permalink
Post by Bernd Wortmann
Da sich mit 10 Broten/Woche, also 40-50 Broten/Monat mit Sicherheit kein
Reinerlös erzielen lässt, der auch nur den Freibetrag bei ALG II-Empfängern
von EUR 160 übersteigt...
[...]

Der Freibetrag für Zuverdienst liegt beim ALG II bei 100, nicht bei
160 Euro. Um 160 Euro behalten zu dürfen, mußt Du 400 Euro verdienen.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef
Manfred Cuntz
2006-07-06 14:50:52 UTC
Permalink
erfragen sind. Auch mit der Handwerksordnung kann das nichts zu tun haben,
denn wir haben früher beim Italiener sonn- und feiertags unsere Brote
selbst gebacken, ohne dass ein Bäcker auch nur in der Nähe war und ich
sehe das immer noch ganz offen bei türkischen Imbissen.
Vorsicht! Das muß mit der HWK abgeklärt werden. Der Italiener der nebenbei
noch Brot bäckt betreibt einen handwerklichen Nebenbetrieb. Das geht
wenn damit nur ein unwesentlicher Teil des Umsatzes gemacht wird.

Ist auch so z.B. bei Tankstellenpächtern die nebenbei ein wenig schrauben.
Die müssen auch nicht KFZ-Meister sein.

Ob das allerdings noch so gilt müßte man abklären. Kann sich inzwischen
auch alles geändert haben.

Gruß
Manfred
C.P Kurz
2006-07-06 21:42:18 UTC
Permalink
kommt mal runter, 10 Brote die Woche? Das ist nicht kostendeckend und
bringt auch keinen Gewinn, läuft also eher unter Heimwerken und Hobby.
Die lachen sich doch tot in der Krankenkasse, rsp. IHK. Lass es 150
werden und die Geschichte schaut anders aus.
Der Gewinn ändert erstmal nix an den gesetzlichen Vorgaben.

Ich würde das bei diesem Umfang schlicht und einfach alles vergessen, die Brote
im Bekanntenkreis verschenken und mir dafür Geld als
Aufwandserstattung/Materialkosten geben lassen und fertig. Man muss halt
zusehen, dass es keine Kreise zieht und die Leute halbwegs die Klappe halten.

- Carsten
Conny Glitsch
2006-07-07 07:14:23 UTC
Permalink
Hallo Karla,
kommt mal runter, 10 Brote die Woche? Das ist nicht kostendeckend und
bringt auch keinen Gewinn, läuft also eher unter Heimwerken und Hobby.
Die lachen sich doch tot in der Krankenkasse, rsp. IHK. Lass es 150
werden und die Geschichte schaut anders aus.
Selbst wenn jemand lachen sollte (wobei das wahrscheinlich niemanden
kratzt, denn es gibt genug Selbständige in dieser minimalen
Größenordnung): wer eine Gewinnerzielungsabsicht hat, hat sich
entsprechend zu versichern und bei der IHK bzw. bei der Handwerkskammer
anzumelden. Das ist nun mal Grundregel hier in Deutschland. Eine solche
Gewinnerzielungsabsicht besteht nun mal auch schon, wenn du nur jede
Woche ein Brot für 2,50 Euro verkaufen willst. Dass deine Kosten damit
nicht gedeckt sind und deine Handwekskammer- und Versicherungsbeiträge
weitaus mehr betragen als du jemals einnimmst, ist dabei dann dein
eigenes Problem. Genau aus dem Grund ja mein Hinweis an Frank: seine
Frau soll sich das sehr gut durchdenken und nur machen, wenn alles
bomenfest geplant ist. Ansonsten schneidet sie sich ins eigene Fleisch.

Sie kann es natürlich schwarz laufen lassen, darf sich nur nicht
wundern, wenn es dann irgendwann mal Ärger geben sollte. Von mehreren
Seiten (Finanzamt, Versicherung, Handwerkskammer).

Conny
--
"Wenn Mann und Frau Probleme haben, sollten sie sie auf die gleiche
Weise lösen, wie ich es mit meiner Frau getan habe: mit einer
Scheidung." Sledge Hammer
Heinz W. Pahlke
2006-07-07 11:47:19 UTC
Permalink
Hallo,
kommt mal runter, 10 Brote die Woche? Das ist nicht kostendeckend und
bringt auch keinen Gewinn, läuft also eher unter Heimwerken und Hobby.
Die lachen sich doch tot in der Krankenkasse, rsp. IHK. Lass es 150
Dann lebst du nicht in Berlin.

Weil ich letztes Jahr einen zweistelligen Betrag als Amazon-Partner
verdient habe, habe ich beim Gewerbeamt und der IHK nachgefragt.

Ja, selbst wenn ich keine Einnahmen erzielt haette, ein Gewerbeschein ist
noetig. Okay, 30 Euro waren aergerlich, aber der Aerger, wenn ich es nicht
angemeldet haette, waere groesser.

Bei der IHK das gleiche. Allerdings kostet die Mitgliedschaft erst ab einem
bestimmten Umsatz (oder war es Gewinn?).

Das Finanzamt meldete sich natuerlich auch gleich, und dort duerfte es
mit Geschaeften der hier genannten Groessenordnung die eigentlichen
Probleme geben. Fuer die wird es naemlich wirklich sehr schnell zum Hobby,
wenn keine Gewinne fliessen. Aber die ersten Jahre duerften auch Verluste
gemacht werden.

Bei der Krankenkasse muss man fragen, aber dort koennte es als
Nebentaetigkeit durchgehen.

Auf alle Faelle noetig ist ein Gesundheitspass, der natuerlich auch Geld
kostet und im Gegensatz zum Gewerbeschein auch in bestimmten Abstaenden
erneuert werden muss.

Ob man ohne irgendwelche sonstigen Bescheinigungen backen und das Gebackene
verkaufen darf, weiss ich natuerlich nicht. Aber da sollte einem die
Handwerkskammer weiterhelfen. Besser als Schreiben ist uebrigens immer
hingehen und persoenlich mit den Leuten sprechen. Sonst erhaelt man
vielleicht ein "Geht nicht" und erfaehrt nicht, dass durch eine leichte
Veraenderung des Projekts auch ein "Geht" moeglich waere.

Beste Gruesse,

Heinz.
--
Reisefuehrer Bulgarien u.a: http://www.erlebnis-bulgarien.de
Reiseberichte Osteuropa: http://www.pahlke-online.de
Barrierefreies Webdesign: http://www.Pahlke-KunstWebDesign.de
DetlevH
2006-07-06 10:58:49 UTC
Permalink
Wie ist denn das Rezept, denn darum geht es ja in dieser NG?

Detlev
Post by Frank Maier
Hallo Wissende,
meine beste Gattin backt seit einigen Jahren unser Brot selbst
und erwägt nun, wöchentlich etwas mehr (ca. 10 Stück)zu backen
und weiter zu verkaufen, da mittlerweile ständig eine Nachfrage
vorhanden ist.
Wer weiß ob dies möglich ist, ohne eine professionelle
Backstube einrichten zu müssen, bzw. was man da beachten muß.
Bin für alle Tips dankbar!
Gruß
Frank
Frank Maier
2006-07-06 11:41:43 UTC
Permalink
Post by DetlevH
Wie ist denn das Rezept, denn darum geht es ja in dieser NG?
Detlev

Soooo? das wußt ich noch nicht...

Nun Brotrezepte gabs doch hier schon genug. Ist ja auch kein
Problem einen Brotteig zu machen. Probleme liegen eher
vielfach an unzureichenden Öfen.

CU Frank
Christian Köhn
2006-07-06 16:47:01 UTC
Permalink
Post by Frank Maier
Post by DetlevH
Wie ist denn das Rezept, denn darum geht es ja in dieser NG?
Soooo? das wußt ich noch nicht...
Es ist auch nicht so. Es geht um "Alles, was mit Essen und Trinken etc. zu
tun hat". Dazu gehören natürlich nicht nur Rezepte.

Viele Grüße,

Christian
--
Aschermittwoch. Ab jetzt bei uns: Fasten für Vegetarier und Feinschmecker!
(Speisekarte des Restaurants "Große Teichsmühle" in Dülmen)
Loading...