Discussion:
Dringend: Wie macht man Powidl?
(zu alt für eine Antwort)
Detlef Wirsing
2008-09-17 11:02:52 UTC
Permalink
Hallo zusammen.

Leider finde ich das "Rezept" für Powidl nicht mehr, das in dieser
Gruppe mal beschrieben wurde. Wenn ich mich recht erinnere, war es
eigentlich gar kein Rezept. Die Zwetschgen kamen in einen Topf und
wurden stundenlang gedünstet (ohne Zucker?). Die Frage war eher, ob
umgerührt werden soll oder nicht, und wie man das Anbrennen verhindern
kann.

Jedenfalls habe ich 2 kg Zwetschgen hier, die dringend weg müssen.
Eigentlich waren sie für einen Kuchen vorgesehen, aber sie sind zu
groß und dick und auch schon etwas zu reif. Deshalb wird das
Kuchenbacken aufs Wochenende verschoben.

Falls mir jemand kurzfristig mit seinem Erfahrungsschatz weiterhelfen
kann, versuche ich, Powidl daraus zu machen. Das mochte ich immer
gern, wenn wir in Österreich Urlaub machten.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Werner Gammel
2008-09-17 11:27:23 UTC
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Selbst erlebt:

bei kleinster Flamme ohne Zucker ("1" ist leider meistens schon zu viel)
dünsten, rühren, rührern, rühren. Je dicker er wird, desto öfter.
Nach 2 oder 3 Tagen war der Kochlöffel tatsächlich um 2 cm kürzer. Waren ca.
10 kg zuckersüsse Zwetschgen.
Ob du dir das antun willt?


Werner
Post by Detlef Wirsing
Hallo zusammen.
Leider finde ich das "Rezept" für Powidl nicht mehr, das in dieser
Gruppe mal beschrieben wurde. Wenn ich mich recht erinnere, war es
eigentlich gar kein Rezept. Die Zwetschgen kamen in einen Topf und
wurden stundenlang gedünstet (ohne Zucker?). Die Frage war eher, ob
umgerührt werden soll oder nicht, und wie man das Anbrennen verhindern
kann.
Jedenfalls habe ich 2 kg Zwetschgen hier, die dringend weg müssen.
Eigentlich waren sie für einen Kuchen vorgesehen, aber sie sind zu
groß und dick und auch schon etwas zu reif. Deshalb wird das
Kuchenbacken aufs Wochenende verschoben.
Falls mir jemand kurzfristig mit seinem Erfahrungsschatz weiterhelfen
kann, versuche ich, Powidl daraus zu machen. Das mochte ich immer
gern, wenn wir in Österreich Urlaub machten.
Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Werner Sondermann
2008-09-17 11:35:24 UTC
Permalink
Post by Werner Gammel
bei kleinster Flamme ohne Zucker ("1" ist leider meistens schon zu
viel) dünsten, rühren, rührern, rühren. Je dicker er wird, desto
öfter.
Nach 2 oder 3 Tagen war der Kochlöffel tatsächlich um 2 cm kürzer.
Waren ca. 10 kg zuckersüsse Zwetschgen.
Ob du dir das antun willt?
Der Trick ist, eben nicht zu rühren!

Die Zwetschgen am Vorabend mit Zucker bestreuen und dann am nächsten Tag
auf kleiner Flamme einköcheln lassen *ohne zu rühren*, dann brennt auch
nichts groß an.

w.
Detlef Wirsing
2008-09-17 15:22:08 UTC
Permalink
Post by Werner Gammel
bei kleinster Flamme ohne Zucker ("1" ist leider meistens schon zu viel)
dünsten, rühren, rührern, rühren. Je dicker er wird, desto öfter.
Nach 2 oder 3 Tagen war der Kochlöffel tatsächlich um 2 cm kürzer. Waren ca.
10 kg zuckersüsse Zwetschgen.
Ob du dir das antun willt?
Klar, warum nicht? Ich habe inzwischen ein Induktionskochfeld, bei dem
ich den Eindruck habe, daß Stufe 1 aus bedeutet, so wenig Hitze
entsteht. Jedenfalls dürfte es wenige Kochstellen geben, die noch
kleiner einzustellen sind.

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Bollerix
2008-09-17 11:36:41 UTC
Permalink
Post by Detlef Wirsing
Hallo zusammen.
HAllo Detlef,
Post by Detlef Wirsing
Leider finde ich das "Rezept" für Powidl nicht mehr, das in dieser
[...]

Hier drei Versionen aus der Sammlung. Mach das Beste draus:
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.99

Titel: Powidl
Kategorien: Marmelade, Suess, Böhmen, Mus
Menge: 1 Portionen

3 1/2 kg Zwetschgen (entkernt)
750 Gramm Zucker
125 ml Essig

Alle Zutaten ueber Nacht in einem Topf gemischt stehen lassen, tags
darauf 3 Stunden lang unter Ruehren kochen. Das Mus muss dick und
fest sein.

Aus dem "Boehmischen Kochbuch" von Ilse Froidl, Aufstieg Verlag,
Landhut, ISBN 3-7612-0034-x

=====

MMMMM----- Meal-Master-Rezept - RezkonvSuite v1.01

Title: Powidl 2
Categories: Vorrat, Marmelade, Zwetschge, Oesterreich
Yield: 1 Rezept

5 kg Pflaumen, reif; halbiert
1 Zitrone; Schale
1/2 ts Zimtpulver
1 pn Ingwer, gemahlen

MMMMM-----------AUF VORRAT GEKOCHT----------------
- Franz Maier-Bruck
- notiert: M.Peschl

Die Pflaumen in einem grossen Topf unter haeufigem Ruehren etwa
2 1/2 h einkochen. Feingehackte Zitronenschale, Zimt und Ingwer
zugeben und weitere 3 h unter staendigem Ruehren einkochen, bis das
Mus vollstaendig eingedickt und blauschwarz geworden ist. Wenn er
richtig eingekocht wurde, ist der Powidl in heissem Zustand schon
streichfaehig. Noch heiss in Glaeser fuellen.

Der Powidl wird erst vor Gebrauch mit etwas Zucker und Rum
abgeschmeckt.

MMMMM

MMMMM----- Meal-Master-Rezept - RezkonvSuite v1.01

Title: Powidl I
Categories: Vorrat, Marmelade, Zwetschge, Oesterreich
Yield: 1 Rezept

2 kg Pflaumen, reif; halbiert
250 g Zucker
5 tb Slibowitz

MMMMM----------DELIKATESSEN IM GLAS---------------
- notiert: M.Peschl

Pflaumen in einen grossen Topf geben, unter gelegentlichem Ruehren
aufkochen lassen, dann auf sehr kleiner Hitze ganz dick einkochen
(bis zu 2 h). Dann Zucker und Slibowitz (oder Rum) zugeben und
weitere 30 min kochen. Noch heiss in Glaeser fuellen.

MMMMM
Bon appétit und...
...möge Dir die Übung gelingen!
K a r l - H e i n z
--
»Everything should be made as simple as possible, but not simpler.«
Albert Einstein
NMS
2008-09-17 11:53:01 UTC
Permalink
Hallo Detlef,

Die Pflaumen in einem schweren, großen Topf mit dickem Boden unter
häufigem Rühren etwa 2 1/2 h einköcheln. Feingehackte Zitronenschale,
Zimt und Ingwer zugeben und weitere 3 h unter ständigem Rühren
einköcheln, bis das Mus vollständig eingedickt und blauschwarz geworden
ist. Wenn er richtig eingekocht wurde, ist der Powidl in heißem Zustand
schon streichfaehig. Noch heiss in Glaeser fuellen.

Der Powidl wird erst vor Gebrauch mit etwas Zucker und Rum
abgeschmeckt.

Gruß
NMS
Kathinka Wenz
2008-09-17 12:08:49 UTC
Permalink
[Powidl]
Ich habe mir die Rezepte hier alle durchgelesen und dazu eine Frage. Im
Prinzip klingt das ja wie Pflaumenmus, nur mit weniger Zucker. Wie langs
soll das Zeug so denn haltbar bleiben?

Meinen ersten Pflaumenmus (eigentlich Marmelade, da mit Zucker) habe ich
auf dem Herd gekocht, heiß abgefüllt und mit Schnaps desinfiziert. War
lecker, ielt aber nicht lange, das Zeug war schon nach wenigen Wochen
verschimemlt.

Den zweiten Anlauf habe ich dann im Backofen bei wesentlich höheren
Temperaturen gemacht. Das Ergebnis war dann auch haltbar, davon esse ich
bis heute. *njam*

Also, muss das so eingekochte Powidl schnell verbraucht werden oder
verhindern irgendwelche mythischen Rituale das Schimmeln?

Gruß, Kathinka
Harald Deichmann
2008-09-17 14:26:01 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
Also, muss das so eingekochte Powidl schnell verbraucht werden oder
verhindern irgendwelche mythischen Rituale das Schimmeln?
Ja. Das heisse Mus in heiss ausgespülte Gläser geben, 1 Esslöffel Rum
drauf, fest zuschrauben und abkühlen lassen
Oder kein Rum drauf, fest zuschrauben und für 20 min. auf den Kopf
stellen.
Man kann auch Chilis zugeben, habe ich neulich gemacht, schmeckt super
mit einem Hauch Schärfe.

ciao
Harald
--
See my friends...
http://www.negativeland.de
http://home.snafu.de/hmechtel/index.htm
David Kastrup
2008-09-17 14:59:58 UTC
Permalink
Post by Harald Deichmann
Post by Kathinka Wenz
Also, muss das so eingekochte Powidl schnell verbraucht werden oder
verhindern irgendwelche mythischen Rituale das Schimmeln?
Ja. Das heisse Mus in heiss ausgespülte Gläser geben, 1 Esslöffel Rum
drauf, fest zuschrauben und abkühlen lassen
Oder kein Rum drauf, fest zuschrauben und für 20 min. auf den Kopf
stellen.
Man kann auch Chilis zugeben, habe ich neulich gemacht, schmeckt super
mit einem Hauch Schärfe.
Chilis haben WIMRE hormonähnliche Substanzen als Wirkmittel, das hat
wohl kaum desinfizierende Wirkung.

Ihre infektionsmindernde Wirkung erfolgt doch wohl eher über die Bande,
indem der Verdauungstrakt eine entzündliche Verteidigungsreaktion
zeitigt, die dann auch einige Krankheitserreger miterwischt.

Meine Schätzung wäre, daß der Zeitpunkt der Chilizugabe (Einkochen oder
vor Verzehr) keinen Unterschied macht. Auch nicht für die
Wahrscheinlichkeit der sichtbaren Schimmelbildung.

IANABC
--
David Kastrup
Harald Deichmann
2008-09-17 15:48:01 UTC
Permalink
Post by David Kastrup
Chilis haben WIMRE hormonähnliche Substanzen als Wirkmittel, das hat
wohl kaum desinfizierende Wirkung.
Das soll schmecken, Mann, und nicht desinfizieren. Sind wir hier in einer
Hygienegruppe oder was?

ciao
Harald
--
See my friends...
http://www.negativeland.de
http://home.snafu.de/hmechtel/index.htm
David Kastrup
2008-09-17 16:03:57 UTC
Permalink
Post by Harald Deichmann
Post by David Kastrup
Chilis haben WIMRE hormonähnliche Substanzen als Wirkmittel, das hat
wohl kaum desinfizierende Wirkung.
Das soll schmecken, Mann, und nicht desinfizieren. Sind wir hier in einer
Hygienegruppe oder was?
Die Originalfrage war
Post by Harald Deichmann
Post by David Kastrup
Post by Kathinka Wenz
Also, muss das so eingekochte Powidl schnell verbraucht werden oder
verhindern irgendwelche mythischen Rituale das Schimmeln?
Und darauf hast Du u.a. mit dem Hinweis geantwortet, daß man auch Chilis
zugeben könne. Daß das keinen Bezug zur Frage haben sollte, war aus
Deinem Beitrag nicht erkenntlich.
--
David Kastrup
Daniel Krebs
2008-09-17 17:13:46 UTC
Permalink
Post by David Kastrup
Und darauf hast Du u.a. mit dem Hinweis geantwortet, daß man auch Chilis
zugeben könne. Daß das keinen Bezug zur Frage haben sollte, war aus
Deinem Beitrag nicht erkenntlich.
Korinthenkacker
Er hat die Frage beantwortet und noch was dazugeschrieben.
Daniel
--
"Bewahre uns Gott vor den erhörten Gebeten."

Heilige Theresa
Harald Deichmann
2008-09-17 18:11:01 UTC
Permalink
Post by David Kastrup
Daß das keinen Bezug zur Frage haben sollte, war aus
Deinem Beitrag nicht erkenntlich.
Erstens hab ich einen Absatz gemacht und zweitens war es aus dem Inhalt
des Satzes erkenntlich oder stand da was von Desinfektion? Nein, da
stand nur was zum Geschmack.

ciao
Harald
--
See my friends...
http://www.negativeland.de
http://home.snafu.de/hmechtel/index.htm
David Kastrup
2008-09-17 21:18:04 UTC
Permalink
Post by Harald Deichmann
Post by David Kastrup
Daß das keinen Bezug zur Frage haben sollte, war aus
Deinem Beitrag nicht erkenntlich.
Erstens hab ich einen Absatz gemacht und zweitens war es aus dem Inhalt
des Satzes erkenntlich oder stand da was von Desinfektion?
Da stand "Man kann auch ...". Speziell das "auch" hört sich so an, als
sollte das denselben Zweck verfolgen.
Post by Harald Deichmann
Nein, da stand nur was zum Geschmack.
Dann wäre "Übrigens kannst Du ..." eine geschicktere Einleitung gewesen.
Mit "übrigens" ist der Themenwechsel deutlich gekennzeichnet, ohne
"auch" kein Bezug zum vorigen suggeriert. "Du" statt "man" macht
deutlicher, daß wir hier über eine Geschmacksfrage statt einer
zweckorientierten Methode reden.

Hach, Sprache ist schon was geiles. Ich glaube, ich gehe meinen
Tintenfisch melken und schreibe damit ein Gedicht.
--
David Kastrup, Kriemhildstr. 15, 44793 Bochum
Florian Diesch
2008-09-17 18:26:15 UTC
Permalink
Post by David Kastrup
Post by Harald Deichmann
Post by Kathinka Wenz
Also, muss das so eingekochte Powidl schnell verbraucht werden oder
verhindern irgendwelche mythischen Rituale das Schimmeln?
Ja. Das heisse Mus in heiss ausgespülte Gläser geben, 1 Esslöffel Rum
drauf, fest zuschrauben und abkühlen lassen
Oder kein Rum drauf, fest zuschrauben und für 20 min. auf den Kopf
stellen.
Man kann auch Chilis zugeben, habe ich neulich gemacht, schmeckt super
mit einem Hauch Schärfe.
Chilis haben WIMRE hormonähnliche Substanzen als Wirkmittel, das hat
wohl kaum desinfizierende Wirkung.
Capsaicin hat eine antibakterielle und fungizide Wirkung.
Um damit Schimmel zu verhindern, braucht man aber vermutlich höhere
Konzentrationen.
Post by David Kastrup
Ihre infektionsmindernde Wirkung erfolgt doch wohl eher über die Bande,
indem der Verdauungstrakt eine entzündliche Verteidigungsreaktion
zeitigt, die dann auch einige Krankheitserreger miterwischt.
Das Hitzegefühl entsteht, weil Capsaicin die für das
Temperaturempfinden verantwortlichen Nervenenden reizt, ist also keine
entzündliche Verteidigungsreaktion.



Florian
--
<http://www.florian-diesch.de/>
-----------------------------------------------------------------------
** Hi! I'm a signature virus! Copy me into your signature, please! **
-----------------------------------------------------------------------
David Kastrup
2008-09-18 07:06:12 UTC
Permalink
Post by Florian Diesch
Post by David Kastrup
Ihre infektionsmindernde Wirkung erfolgt doch wohl eher über die
Bande, indem der Verdauungstrakt eine entzündliche
Verteidigungsreaktion zeitigt, die dann auch einige Krankheitserreger
miterwischt.
Das Hitzegefühl entsteht, weil Capsaicin die für das
Temperaturempfinden verantwortlichen Nervenenden reizt, ist also keine
entzündliche Verteidigungsreaktion.
Das unmittelbare Verbrennungsgefühl entsteht auf diesem direkten Weg,
ja. Aber der Körper reagiert auf Verbrennungen eben mit gesteigerter
Durchblutung und Flüssigkeitsabsonderung und das hat auch lokale
Erwärmung zur Folge.

Wikipedia sagt dazu

Der oft schmerzhaften (aber nur scheinbaren) Erhitzung durch
Capsaicin wirkt der Organismus durch vermehrte Durchblutung des
Gewebes zum Zweck der Wärmeabfuhr entgegen, dadurch kommt es zu
einer lokalen Rötung wie bei einer leichten Verbrennung.
--
David Kastrup, Kriemhildstr. 15, 44793 Bochum
Detlef Wirsing
2008-09-17 15:28:11 UTC
Permalink
Kathinka Wenz schrieb:

[...]
Post by Kathinka Wenz
Also, muss das so eingekochte Powidl schnell verbraucht werden oder
verhindern irgendwelche mythischen Rituale das Schimmeln?
Das interessiert mich natürlich auch. Obwohl ich den (das?) Powidl
vermutlich eh in einer Woche mit Quark, auf dem Brot oder wie auch
immer verputzt habe.

Ansonsten scheint es eine Alternative zu Königsberger Klopsen oder
Ragu Bolognese zu sein. Soll heißen: Es wird in jedem Haushalt anders
gemacht.

Ob mit Zucker oder ohne ist für mich eigentlich nicht so wichtig. Ich
werde es ohne Zucker und ohne Rühren bei niedrigster Flamme versuchen.
Wie lang sollte die Kochzeit dann ungefähr sein? 2 Stunden, 2 Tage, 2
Wochen?
:-)

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Harald Deichmann
2008-09-17 16:04:01 UTC
Permalink
Post by Detlef Wirsing
Wie lang sollte die Kochzeit dann ungefähr sein? 2 Stunden, 2 Tage, 2
Wochen?
:-)
6 Std. sollte das schon köcheln. Ansonsten geht man nicht nach der Zeit,
sondern danach, wie dick man es eingekocht haben will.

Ciao
Harald
--
See my friends...
http://www.negativeland.de
http://home.snafu.de/hmechtel/index.htm
Detlef Wirsing
2008-09-17 23:22:13 UTC
Permalink
Post by Harald Deichmann
Post by Detlef Wirsing
Wie lang sollte die Kochzeit dann ungefähr sein? 2 Stunden, 2 Tage, 2
Wochen?
:-)
6 Std. sollte das schon köcheln. Ansonsten geht man nicht nach der Zeit,
sondern danach, wie dick man es eingekocht haben will.
Das hatte ich auch so verstanden. Trotzdem wollte ich gern eine
ungefähre Richtlinie haben. Denn wenn man nicht rührt, ist die
Beurteilung der Konsistenz schwierig. Davon abgesehen liegen meine
Erfahrungen mit Powidl ewig lang zurück. Danke für die Hilfe!

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Edgar Warnecke
2008-09-18 15:02:45 UTC
Permalink
Post by Kathinka Wenz
[Powidl]
Ich habe mir die Rezepte hier alle durchgelesen und dazu eine Frage. Im
Prinzip klingt das ja wie Pflaumenmus, nur mit weniger Zucker. Wie langs
soll das Zeug so denn haltbar bleiben?
Na keine Ahnung und davon jede Menge.

Mutti und Oma haben die entsteinten Pflaumen 1:1 mit Zucker gemischt und 1
Nacht (wie lange vor der Nacht und wie lange nach der Nacht weiss ich
nicht) stehen lassen.

Dann kam der Einmachkessel im Keller auf den Elektroherd. Kleinste Platte
auf Stufe 1.
Dann die Stingermethode: Fire and forget. Nach 6 Stunden wurde mal
vorsichtig geruehrt, die Konsistenz geprueft und ggfs. "Marmelade"
abgenommen. So ging das weiter, bis zum Schluss eine teer-/asphaltaehnliche
Masse uebrigblieb. Die war fuer mich.

Das Zeug kam in Marmeladenglaeser die mit Zellophan verschlossen wurden,
nicht luftdicht(?). Nach kurzer Zeit bildete sich oben drauf eine
geleeartige Masse, das Zeug war okay, schimmelte nicht und war bis zur
naechsten Pflaumensaison nutzbar..., bloss mein Asphalt nicht, der war
vorher aufgegessen.

Edgar
--
Einfach ist genial
Holger Drechsel
2008-09-17 13:30:44 UTC
Permalink
Post by Detlef Wirsing
Hallo zusammen.
Leider finde ich das "Rezept" für Powidl nicht mehr, das in dieser
Gruppe mal beschrieben wurde. Wenn ich mich recht erinnere, war es
eigentlich gar kein Rezept. Die Zwetschgen kamen in einen Topf und
wurden stundenlang gedünstet (ohne Zucker?). Die Frage war eher, ob
umgerührt werden soll oder nicht, und wie man das Anbrennen verhindern
kann.
Jedenfalls habe ich 2 kg Zwetschgen hier, die dringend weg müssen.
Eigentlich waren sie für einen Kuchen vorgesehen, aber sie sind zu
groß und dick und auch schon etwas zu reif. Deshalb wird das
Kuchenbacken aufs Wochenende verschoben.
Falls mir jemand kurzfristig mit seinem Erfahrungsschatz weiterhelfen
kann, versuche ich, Powidl daraus zu machen. Das mochte ich immer
gern, wenn wir in Österreich Urlaub machten.
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4

Titel: Würziges Powidl
Kategorien: Obst, Einmachen
Menge: 1 Rezept

2 Unbehandelte Zitronen
100 Gramm Zitronat
3 kg Vollreife Zwetschgen
2 Teel. Gemahlener Piment
1 Stück Ingwer (ca. 4 cm)
Öl zum Einfetten

============================ QUELLE ============================
eve Rezepte Ausgabe 5
September/Oktober 2006
-- Erfasst *RK* 28.10.2006 von
-- Holger Drechsel

1. Gläser spülen, in einen Topf legen, mit Wasser bedecken, dieses
zum Kochen bringen. Gläser ca. 5 Min. sterilisieren. Bis zum
Gebrauch im heissen Wasser liegen lassen. Vor dem Füllen umgedreht
auf einem Küchentuch abtropfen lassen.

2. Zwetschgen längs halbieren und entsteinen. In einen grossen,
gefetteten Topf geben, bei mittlerer Hitze unter häufigem Rühren ca.
1 Std. kochen lassen, bis die Früchte weich sind.

3. Ingwer schälen und reiben oder sehr fein hacken. Zitronen heiss
waschen, abtrocknen und dünn schälen. Schale und Zitronat fein
hacken.

4. Ein Metallsieb über eine Schüssel hängen. Zwetschgen
portionsweise in das Sieb geben, mit einem Stampfer durchpassieren,
sodass nur die Schalen im Sieb zurückbleiben.

5. Das durchgedrückte Mus wieder in den Topf geben, Ingwer,
Zitronenschale, Zitronat und Piment hinzufügen. Bei schwacher Hitze
ca. 1,5 Std. einkochen lassen, immer wieder umrühren, damit es nicht
anbrennt. In vorbereitete Gläser füllen und sofort verschliessen.
Kühl und dunkel lagern. Haltbarkeit: ca. 1 Jahr

:Zubereitungszeit ca. 4 Stunden

:Pro Glas: 1142 kj, 271 kcal, 3,2 g E, 705 mg F, 56 g KH, 12 g Ba

=====

Gruß
Holger
Detlef Wirsing
2008-09-17 23:31:19 UTC
Permalink
Post by Holger Drechsel
Titel: Würziges Powidl
Kategorien: Obst, Einmachen
Menge: 1 Rezept
2 Unbehandelte Zitronen
100 Gramm Zitronat
3 kg Vollreife Zwetschgen
2 Teel. Gemahlener Piment
1 Stück Ingwer (ca. 4 cm)
Öl zum Einfetten
Danke für alle Rezepte! Viele beinhalten Ingwer, den ich nur bei
manchen Gerichten mag. Süßspeisen gehören nicht dazu. Deshalb werde
ich ihn einfach weglassen. Aber ich finde interessant, daß manchmal
Zimt angegeben wird, eine Kombination, die ich natürlich kenne, in
diesem Fall aber Piment. Das kann ich mir zwar vorstellen, finde Zimt
aber passender. Vielleicht habe ich einfach nur zu eingefahrene
Geschmacksvorstellungen.

Am Donnerstag fliegen alle Zwetschgen in einen Topf und werden bei
Stufe 1 in einem Edelstahltopf totgekocht. Ich bin schon gespannt, was
dabei rauskommt.

Bei der Gelegenheit: Hat jemand einen Tip, wie man Zwetschgenmarmelade
ohne Pellen (Häute) macht? Vorher pellen ist meiner Erfahrung nach
schlecht für den Geschmack. Nachher ist es zu spät. Passieren ergibt
eine Art Gelee. Alternativen?

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Holger Drechsel
2008-09-18 06:45:55 UTC
Permalink
Post by Detlef Wirsing
Bei der Gelegenheit: Hat jemand einen Tip, wie man Zwetschgenmarmelade
ohne Pellen (Häute) macht? Vorher pellen ist meiner Erfahrung nach
schlecht für den Geschmack. Nachher ist es zu spät. Passieren ergibt
eine Art Gelee. Alternativen?
Ich habs zwar noch nicht gemacht, aber wie wärs durch die "Flotte Lotte"
drehen?

Gruß
Holger
Detlef Wirsing
2008-09-18 10:29:38 UTC
Permalink
Post by Holger Drechsel
Post by Detlef Wirsing
Bei der Gelegenheit: Hat jemand einen Tip, wie man Zwetschgenmarmelade
ohne Pellen (Häute) macht? Vorher pellen ist meiner Erfahrung nach
schlecht für den Geschmack. Nachher ist es zu spät. Passieren ergibt
eine Art Gelee. Alternativen?
Ich habs zwar noch nicht gemacht, aber wie wärs durch die "Flotte Lotte"
drehen?
Ich glaube, so ein Ding hatte meine Mutter mal. Ist das nicht dasselbe
wie passieren?

Mit freundlichen Grüßen
Detlef Wirsing
Rene Gagnaux
2008-09-18 11:32:45 UTC
Permalink
Hallo Detlef
Post by Detlef Wirsing
Post by Holger Drechsel
Ich habs zwar noch nicht gemacht, aber wie wärs durch die "Flotte Lotte"
drehen?
Ich glaube, so ein Ding hatte meine Mutter mal. Ist das nicht dasselbe
wie passieren?
Falls Du mit "passieren" "durch einen Sieb drücken" meinst, schon, mit dem
Unterschied, dass es mit der "Flotten Lotte" deutlich schneller, eben
flotter, geht ;-) Und dass dabei etwas mehr von den Haeuten klein gerieben
wird, und im Mus kommt, d.h. der Abfall wird geringer. Der Mus enthält
also etwas mehr Ballaststoffe, was sowohl für den Geschmack wie auch für
die Gesundheit positiv ist.

Salut
René
--
Die hier verwendete Absenderadresse könnte nur
kurzfristig existieren. Um mich sicher zu erreichen:
bitte an ReneOnNews AT renegagnaux PUNKT com schreiben.
Jürgen Dollinger
2008-09-19 14:50:59 UTC
Permalink
Post by Detlef Wirsing
Post by Holger Drechsel
Ich habs zwar noch nicht gemacht, aber wie wärs durch die "Flotte Lotte"
drehen?
Ich glaube, so ein Ding hatte meine Mutter mal. Ist das nicht dasselbe
wie passieren?
Es gibt wohl unterschiedliche Geraete mit unterschiedlich grossen
Loechern zum Teil auch auswechselbar. Mit den richtigen Loechern haelts
moeglicherweise die Schalen zurueck ohne die Konsistenz all zu sehr zu
beeinflussen.

Das mit den Schalen hat mich auch immer gestoert auch wenn wir eher
klassische Marmelade als Powidl gemacht haben. Das selbe gilt fuer
diverse Arten Kompott. Ohne Schalen ists ok, aber trotzdem nicht meine
Lieblingssorte. Dieses Jahr hab ich mich zu viel mit den Fruehaepfeln
beschaeftigt und den richtigen Zeitpunkt fuer die Zwetschgenernte
verpasst. Fast alles am Baum verschimmelt.
--
J. Dollinger Uni Ulm | ***@irc | http://zeitnot.home.pages.de
What did you do to the cat? It looks half-dead. -Schroedinger's wife
Werner Sondermann
2008-09-19 15:46:51 UTC
Permalink
Beim ALDI gibt es gerade solche Passiermühlen in Edelstahlausführung
(mit drei Locheinsätzen, grob, mittel, fein) auf dem Reste-Wühltisch für
8,00 Euro, zumindest in Charlottenburg, am Fürstenbrunner Weg sind noch
5 Exemplare vorhanden.

Die unterscheiden sich von der echten "Flotten Lotte" eigentlich nur
darin, daß ein Abstreifdraht unterhalb des Siebeinsatzes nicht vorhanden
ist.

w.

Harald Deichmann
2008-09-18 20:38:02 UTC
Permalink
Post by Detlef Wirsing
Bei der Gelegenheit: Hat jemand einen Tip, wie man Zwetschgenmarmelade
ohne Pellen (Häute) macht? Vorher pellen ist meiner Erfahrung nach
schlecht für den Geschmack. Nachher ist es zu spät. Passieren ergibt
eine Art Gelee. Alternativen?
Kurz vor dem Abfüllen mit dem Stabmixer rein. Wir haben einen Braun
professional, da drücke ich für 'ne Minute die Turbotaste und dann ist
alles klitzeklein.

Ciao
Harald
--
See my friends...
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