Discussion:
Sauerteigansatz riecht nach Käse!?
(zu alt für eine Antwort)
MichaelS
2003-11-26 09:28:29 UTC
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Hallo Zusammen,
ich habe aus Roggenmehl und Wasser einen Sauerteigansatz gemacht, der
auch wunderschön in Gang gekommen ist. Die Geruchsentwicklung ist
allerdings etwas merkwürdig: er riecht käsig. Es ist allerdings auch
ein leichter Anflug von säuerlichem Geruch erkennbar.
Nun fragt sich: Muß das so ist? bzw. Darf das so sein?
Es ist nicht ausgeschlossen, dass die Temperatur etwas zu hoch ist.
Ich benutze einen Joghurtbereiter, den ich jeweils eine viertel Stunde
laufen lasse, dann folgt eine dreiviertel Stunde Pause. Die
Umgebungstemperatur der Schüssel beträgt demnach zwischen etwa 25 und
38 Grad. Die Teigtemperatur sollte allerdings nicht so stark
schwanken. Eine Mögliche Erklärung wäre daß der Anteil an
Milchsäurebakterien sehr hoch ist, aber erklärt das den Geruch?
Falls irgendwer nützliche Hinweise hat wäre ich dankbar.
Michael
Karl-Heinz Huber
2003-11-26 11:05:55 UTC
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Hallo Michael,
Post by MichaelS
Hallo Zusammen,
ich habe aus Roggenmehl und Wasser einen Sauerteigansatz gemacht,
es genügt nicht, einfach Wasser und Mehl zu verrühren, die Temperatur zu
halten, und zu warten bis ein Sauerteig draus wird. Wen du kein Anstellgut
dazu genomme hast, kann das Zeugs am Anfang schon übel riechen.
Es muss in bestimmten Intervallen mit Mehl und Wasser aufgefrischt und
weiter geführt werden , bis ein verwendbarer Sazerteig entsteht.
Mircos SauerteigFAQ ist da für dich sicher eine Hilfe.
http://www.moglitronik.de/mirko/seiten/fr_sauer.htm

Gruss KH

www.backen-macht-freude.de
MichaelS
2003-11-26 14:50:43 UTC
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"Karl-Heinz Huber" <***@t-online.de> wrote in message news:<bq21ek$ned$07$***@news.t-online.com>...
Hallo Karl-Heinz,
Post by Karl-Heinz Huber
Post by MichaelS
Hallo Zusammen,
ich habe aus Roggenmehl und Wasser einen Sauerteigansatz gemacht,
es genügt nicht, einfach Wasser und Mehl zu verrühren, die Temperatur zu
halten, und zu warten bis ein Sauerteig draus wird. Wen du kein Anstellgut
dazu genomme hast, kann das Zeugs am Anfang schon übel riechen.
Es muss in bestimmten Intervallen mit Mehl und Wasser aufgefrischt und
weiter geführt werden , bis ein verwendbarer Sazerteig entsteht.
Im Prinzip ist mir schon klar das die Kultur weitergefüttert werden
muss, das habe ich auch gemacht, mir ging es nur um den Käsegeruch...
Der Begriff Anstellgut ist mir allerdiings nicht geläufig. Wenn Du
eine Startkultur meinst, ich wollte es ja gerade mal ohne probieren
Post by Karl-Heinz Huber
Mircos SauerteigFAQ ist da für dich sicher eine Hilfe.
http://www.moglitronik.de/mirko/seiten/fr_sauer.htm
Die Seiten habe ich schon gesehen, was das selbst ansetzen von
Sauerteig betrifft sind sie eher dünn, ansonsten allerdings sehr
informativ.

Michael
Karl Pflästerer
2003-11-26 16:35:37 UTC
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Post by MichaelS
Im Prinzip ist mir schon klar das die Kultur weitergefüttert werden
muss, das habe ich auch gemacht, mir ging es nur um den Käsegeruch...
Es ist schwer zu sagen, was du unter Käsegeruch verstehst. Die
Sauerteigfloar sollte aus Bakterien und Hefen bestehen. Erstere sollten
hauptsächlich homofermentative Milchsäurebildner sein (d.h. als
Stoffwechselhauptprodukt entsteht nur Milchsäure und keine anderen
organischen Säuren); in geringerem Maße sollten auch heterofermentative
Stämme vorhanden sein (d.h neben Milchsäure werden auch andere
organische Säuren produziert). Diese sollen hauptsächlich Essigsäure
produzieren und in geringem Maße auch andere organische Säuren. Zusammen
mit den Hefen ergibt dies das typische Sauerteigaroma.

Wenn man nun »käsig« dahingehend interpretiert, daß ein Übermaß an
heterofermentativen Sorten vorhanden ist, so würde ich diesen Ansatz an
deiner Stelle schlicht als gescheitert ansehen und verwerfen. Es ist
schließlich immer ein gewisses Risiko dabei, daß du dir potentiell
pathogene oder toxinogene Stämme heranzüchtest. Selbst wenn keine
Gesundheitsgefahr gegeben ist, so wäre der geschmack des fertigen brotes
wohl nicht so wie erwartet.

Wie groß war denn der Ansatz? Wie hast du ihn vermehrt? Wie war das
Mehl-/Wasserverhältnis? Welches Mehl hast du verwendet?
Post by MichaelS
Der Begriff Anstellgut ist mir allerdiings nicht geläufig. Wenn Du
eine Startkultur meinst, ich wollte es ja gerade mal ohne probieren
Anstellgut ist der Rest des Vollsauers, den man beim Backen zurückläßt,
zum Impfen des neuen Sauerteigansatzes.



KP
--
'Twas brillig, and the slithy toves
Did gyre and gimble in the wabe;
All mimsy were the borogoves,
And the mome raths outgrabe. "Lewis Carroll" "Jabberwocky"
MichaelS
2003-11-27 09:13:26 UTC
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Hallo Karl,
Post by Karl Pflästerer
Post by MichaelS
Im Prinzip ist mir schon klar das die Kultur weitergefüttert werden
muss, das habe ich auch gemacht, mir ging es nur um den Käsegeruch...
Es ist schwer zu sagen, was du unter Käsegeruch verstehst.
Tja, Gerüche zu Beschreiben ist schwierig. (Meine Frau meint das
riecht wie Babykotze.) In allen Beschreibungen habe ich gelesen, dass
der Ansatz sauer riechen soll, evtl. nach Aceton. Zumindestens
letzteres ist nicht der Fall. Und was das saure angeht, hat es schon
einen Flair von verdorben. Sauer ist nunmal eher eine Geschmacks- als
eine Geruchskategorie. Saure Milch, Essig und Salzsäure riechen
durchaus unterschiedlich. Da erinnert es am ehesten an Saure Milch,
ohne allerdings den Buttersäure touch zu haben.
Post by Karl Pflästerer
Die
Sauerteigfloar sollte aus Bakterien und Hefen bestehen. Erstere sollten
hauptsächlich homofermentative Milchsäurebildner sein (d.h. als
Stoffwechselhauptprodukt entsteht nur Milchsäure und keine anderen
organischen Säuren);
riecht denn Milchsäure oder die Stoffwechsel-Produkte der
Milchsäurebildner charakteristisch?

<in geringerem Maße sollten auch heterofermentative
Post by Karl Pflästerer
Stämme vorhanden sein (d.h neben Milchsäure werden auch andere
organische Säuren produziert). Diese sollen hauptsächlich Essigsäure
produzieren und in geringem Maße auch andere organische Säuren. Zusammen
mit den Hefen ergibt dies das typische Sauerteigaroma.
Womit wir wieder bei der Beschreibung von Gerüchen sind...
Post by Karl Pflästerer
Wenn man nun »käsig« dahingehend interpretiert, daß ein Übermaß an
heterofermentativen Sorten vorhanden ist, so würde ich diesen Ansatz an
deiner Stelle schlicht als gescheitert ansehen und verwerfen. Es ist
schließlich immer ein gewisses Risiko dabei, daß du dir potentiell
pathogene oder toxinogene Stämme heranzüchtest. Selbst wenn keine
Gesundheitsgefahr gegeben ist, so wäre der geschmack des fertigen brotes
wohl nicht so wie erwartet.
Na ja vielleicht kann ich ja ein fertiges Käsebrot backen...
Aber ich werde den Ansatz wohl doch verwerfen (kommst Du aus der
Chemie? den Begriff habe ich schon ewig nicht mehr gehört).
Post by Karl Pflästerer
Wie groß war denn der Ansatz? Wie hast du ihn vermehrt? Wie war das
Mehl-/Wasserverhältnis? Welches Mehl hast du verwendet?
Ich hatte mit je 60g Wasser und Roggenmehl (frisch gemahlen aus
Nicht-Bio Roggen von der Adlermühle) angefangen. Das Ganze habe ich in
einer Plastikschüssel einem über eine Zeitschaltuhr gesteuerten
Joghurt-Bereiter 24h stehen lassen (je 15 min an und 45 min aus). Die
Luftemperatur im Joghurt-Bereiter lag zwischen 25 und 38 Grad. Nach
ablauf der 24 h war die Konsistenz breiig, mit einigen Blasen, das
Volumen leicht erhöht(~20%). Der Geruch war noch nit auffällig.
Daraufhin habe ich weitere 120g Mehl und ca 140g Wasser zugegeben.
Nach 2-3 Stunden hatte sich das Volumen mehr als verdoppelt und der
'käsige' Geruch war vorhanden. Nach Ablauf von weiteren 24h habe ich
erneut 120 g Wasser und Rogge zugesetzt (gestern Abend). Allerdings
war danach keine weitere Aktivität mehr zu erkennen. Es sind zwar noch
Blasen im Teig, aber der liegt rum wie ein toter Hund.

Ich habe noch ein Päckchen fertigen Sauerteig, ich werde nun halt
versuchen den weiter zu füttern...

Michael
Karl Pflästerer
2003-11-27 17:13:01 UTC
Permalink
Post by MichaelS
Post by Karl Pflästerer
Es ist schwer zu sagen, was du unter Käsegeruch verstehst.
Tja, Gerüche zu Beschreiben ist schwierig. (Meine Frau meint das
riecht wie Babykotze.) In allen Beschreibungen habe ich gelesen, dass
Unangenehm säuerlich also. Buttersäure ist wohl auch nicht zu wenig
vorhanden.

[...]
Post by MichaelS
einen Flair von verdorben. Sauer ist nunmal eher eine Geschmacks- als
Dann weg mit.

[...]
Post by MichaelS
riecht denn Milchsäure oder die Stoffwechsel-Produkte der
Milchsäurebildner charakteristisch?
Das ist schwer zu beschreiben; aber sie riechen durchaus
charakteristisch. Man kann dies auch an Nährböden riechen auf denen
Lactobaziluss spp. Pediococcus spp. etc gezüchtet wurden.

Ich würde es als angenehm säuerlich beschreiben.

[...]
Post by MichaelS
Post by Karl Pflästerer
organische Säuren produziert). Diese sollen hauptsächlich Essigsäure
produzieren und in geringem Maße auch andere organische Säuren. Zusammen
mit den Hefen ergibt dies das typische Sauerteigaroma.
Womit wir wieder bei der Beschreibung von Gerüchen sind...
Richtig. Aber wenn die heterofermentativen kleinen freunde Überhand
nehmen, dann riecht man dies; das Aroma wird eher fruchtig, Buttersäure
wird merkbar.

[...]
Post by MichaelS
Na ja vielleicht kann ich ja ein fertiges Käsebrot backen...
na ja. No risk no fun?
Post by MichaelS
Chemie? den Begriff habe ich schon ewig nicht mehr gehört).
Indirekt.
Post by MichaelS
Post by Karl Pflästerer
Wie groß war denn der Ansatz? Wie hast du ihn vermehrt? Wie war das
Mehl-/Wasserverhältnis? Welches Mehl hast du verwendet?
Ich hatte mit je 60g Wasser und Roggenmehl (frisch gemahlen aus
IMO ist dies auch einfach eine zu kleine Menge. Gerade am Anfang, wenn
sich noch keine stabile Flora gebildet hat, ist ein etwas größerer
Ansatz IMO einfacher zu handhaben. Dies ist bei vielem so: kleinere
Mengen sind sehr viel schwieriger zu produzieren als etwas größere.

Ich habe vor einiger Zeit einen Ansatz frisch bereitet: Ich habe mit
200g Mehl begonnen (ca. 330g Wasser). Nach 24h die gleiche Menge Mehl
und Wasser hinzu, nach weiteren 24h 200g Mehl und 200g Wasser. Dies
nochmals 24h stehen gelassen, dann einen Teil weggenommen für späteres
Backen (diesen mit Roggenmehl vermischt, um ihn trockener zu bekommen
(Senkung des aw_Wertes) und im Kühlschrank aufbewahrt. Das Brot benötigt
keine weitere Hefe.
Post by MichaelS
Nicht-Bio Roggen von der Adlermühle) angefangen. Das Ganze habe ich in
Vollkornmehl ist gut für Sauerteig.
Post by MichaelS
einer Plastikschüssel einem über eine Zeitschaltuhr gesteuerten
Joghurt-Bereiter 24h stehen lassen (je 15 min an und 45 min aus). Die
Luftemperatur im Joghurt-Bereiter lag zwischen 25 und 38 Grad. Nach
Dies ist schon ziemlich warm. Versuche einmal, etwas weniger zu heizen.
Post by MichaelS
ablauf der 24 h war die Konsistenz breiig, mit einigen Blasen, das
Volumen leicht erhöht(~20%). Der Geruch war noch nit auffällig.
Daraufhin habe ich weitere 120g Mehl und ca 140g Wasser zugegeben.
Nach 2-3 Stunden hatte sich das Volumen mehr als verdoppelt und der
'käsige' Geruch war vorhanden. Nach Ablauf von weiteren 24h habe ich
Jetzt sind wahrscheinlich auch langsam die Hefen aufgewacht. Vielleicht
hattest du die falschen Hefen, vielleicht war es auch ein wenig zu warm.
Post by MichaelS
erneut 120 g Wasser und Rogge zugesetzt (gestern Abend). Allerdings
war danach keine weitere Aktivität mehr zu erkennen. Es sind zwar noch
Blasen im Teig, aber der liegt rum wie ein toter Hund.
Das spricht dafür, das es zu warm war. Mikroorganismen haben
verschiedene Stadien: lag-, log-, stat- und Absterbephase.
^[log KbE]
|
|
|
| ___stat______
| / \
| log \Absterbe
| / \
|_lag___/
+----------------------------------->[t]

In der lag-Phase liegen sie nur faul rum und machen nicht viel. Sie
gewöhnen sich erst einmal an die neue Umgebung. Danach haben sie sich
daran gewöhnt und beginnen sich wie wild zu vermehren. Das
Nahrungsangebot ist noch mehr als ausreichend, Stoffwechselendprodukte
sind wenig vorhanden. Wir sind jetzt also in der log-Phase (log-Phase
deshalb, da die Vermehrung exponentiell ist und dies ein ähnliches Bild
wie oben ergibt, wenn man es halblogarithmisch aufträgt). Es bilden sich
deutlich mehr MO als wieder absterben. Irgendwann bildet sich ein
Gleichgewicht zwischen neuen MO, absterbenden MO, dem Nahrungsangebot
und dem Rest des Ökosystemes: man ist in der dritten Phase. Irgendwann
ist auch dies vorbei. Die Nahrung wird knapp, pH-Wert, Redox Potential
etc verändern sich immer mehr, da sich Stoffwechselprodukte der MO
anhäufen, die nicht mehr abgebaut werden: man ist nun in der vierten
Phase, wo mehr MO absterben, als neu entstehen.

Ein Sauerteig befindet sich zur Verarbeitung idealerweise in der
log-Phase, maximal in der stat-Phase.

So wie dies bei dir klingt, war dein Ansatz nach dem zweiten Tag schon
in der vierten Phase (wahrscheinlich bedingt durch die hohe Temperatur).
Das bißchen Mehl und Wasser, was du nochmals zugabst verdünnte die
Kultur nicht ausreichend genug, als daß die verbleibenden MO nochmals
richtig aktiv werden konnten.
Post by MichaelS
Ich habe noch ein Päckchen fertigen Sauerteig, ich werde nun halt
versuchen den weiter zu füttern...
Wenn nicht: versuche es einfach nochmal; mehr Mehl und Wasser und etwas
weniger Heizenergie sollten helfen.


KP

--
"But it has nothing to do with what a _value_ is. This has to do with
whether you pass whatever-a-value-is or wherever-whatever-is-a-value-is
whenever you pass an argument to a function. (Call it the Shakira
theory. :)" [Erik Naggum in cllisp über call-by-value und call-by-reference]
MichaelS
2003-12-01 10:59:09 UTC
Permalink
***@12move.de (Karl Pflästerer) wrote in message news:<***@hamster.pflaesterer.de>...
Danke für die Tips, es scheint jetzt (mit dem Sauerteigpäckchen als
Basis) geklappt zu haben, das Brot schmeckt auch gut.
Michael

Konrad Wilhelm
2003-11-26 14:57:43 UTC
Permalink
On Wed, 26 Nov 2003 12:05:55 +0100, "Karl-Heinz Huber"
Post by Karl-Heinz Huber
Hallo Michael,
Post by MichaelS
Hallo Zusammen,
ich habe aus Roggenmehl und Wasser einen Sauerteigansatz gemacht,
es genügt nicht, einfach Wasser und Mehl zu verrühren, die Temperatur zu
halten, und zu warten bis ein Sauerteig draus wird.
Doch.
Post by Karl-Heinz Huber
Es muss
...

Ich glaub grade Sauerteig ist derart variabel, dass "muss" nicht am
Platze ist.

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
Thomas Henkel
2003-11-26 18:38:08 UTC
Permalink
Post by Karl-Heinz Huber
Post by MichaelS
ich habe aus Roggenmehl und Wasser einen Sauerteigansatz gemacht,
es genügt nicht, einfach Wasser und Mehl zu verrühren, die Temperatur zu
halten, und zu warten bis ein Sauerteig draus wird.
Doch, eigentlich schon. Und ich denke, bis ins letzte Jahrhundert hinein
wurde jeder Sauerteigansatz auf diese Weise begonnen. Evtl. sollte man
darauf achten, kein stark industriell bearbeitetes Roggenmehl zu verwenden,
weil bei der Verarbeitung die im Roggenmehl enthaltenen
Milchsäure-Bakterien absterben könnten. Also zumindest für den
Sauerteigansatz "aus dem Nichts" sollte man sich doch mal ein Kilo Mehl aus
dem Bioladen gönnen.
Post by Karl-Heinz Huber
Wen du kein Anstellgut
dazu genomme hast, kann das Zeugs am Anfang schon übel riechen.
Das ist Pech - dann haben die falschen Bakterien gewonnen. Aber ein
gelungener Sauerteigansatz ist leicht durch seinen charakteristischen
Geruch zu identifizieren. Wem solche Fehlgärungen öfters passieren, der
kann den Milchsäurebakterien mit einem Schuss saurer Milch bzw. Buttermilch
auch einen Startvorteil geben. Dann sollte auf jeden Fall die richtige
Gärung einsetzen.
Post by Karl-Heinz Huber
Es muss in bestimmten Intervallen mit Mehl und Wasser aufgefrischt und
weiter geführt werden , bis ein verwendbarer Sazerteig entsteht.
Oder um es einfacher auszudrücken: Der Ansatz sollte eine Woche lang alle
zwei Tage mit etwas Roggenmehl und Wasser "nachgefüttert" werden. Dann kann
ein viertel davon abgenommen und weitergeführt werden und der Rest wird für
den Brotteig verarbeitet. Viel mehr Wissenschaft ist für den Hausgebrauch
eigentlich nicht notwendig.

Tom
Karl-Heinz Huber
2003-11-26 21:03:09 UTC
Permalink
hallo thomas,
Post by Thomas Henkel
Das ist Pech - dann haben die falschen Bakterien gewonnen. Aber ein
gelungener Sauerteigansatz ist leicht durch seinen charakteristischen
Geruch zu identifizieren. Wem solche Fehlgärungen öfters passieren, der
kann den Milchsäurebakterien mit einem Schuss saurer Milch bzw. Buttermilch
auch einen Startvorteil geben. Dann sollte auf jeden Fall die richtige
Gärung einsetzen.
das richtige Verhältnis von Milch- zu Essigsäure wird durch Teigfestigkeit,
Temperatur, und Stehzeit beeinflusst.

Solche Experimente mit Milch und Buttermilch sind ne Spielerei und gelinde
gesagt "Quatsch"

Nix für ungut, Gruss KH
Sigi Gassner
2003-11-26 21:58:27 UTC
Permalink
Hallo Karl-Heinz,
Post by Thomas Henkel
Post by Thomas Henkel
Wem solche Fehlgärungen öfters passieren, der
kann den Milchsäurebakterien mit einem Schuss saurer Milch bzw.
Buttermilch
Post by Thomas Henkel
auch einen Startvorteil geben. Dann sollte auf jeden Fall die richtige
Gärung einsetzen.
das richtige Verhältnis von Milch- zu Essigsäure wird durch
Teigfestigkeit, Temperatur, und Stehzeit beeinflusst.
Solche Experimente mit Milch und Buttermilch sind ne Spielerei und
gelinde gesagt "Quatsch"
Jetzt muß ich mich doch mal kurz zu Wort melden, ich glaube, du hast was
falsch verstanden.

Mir ist das beim Sauerteigansatz öfter passiert, daß er nach 1-2 Tagen
übel gerochen hat. Ich habe ihn dann nicht weitergefüttert, sondern
weggeschmissen und es nochmal neu probiert.
Seit ich einen kleinen Schuß Essig in den Sauerteigansatz zugebe, klappt
es immer. Ich glaube einfach, daß ein von Anfang an saures Milieu die
Vermehrung unerwünschter Keime unterdrückt, bis der Sauerteig von sich
genügend Säure bildet. Das hat mir mein Vater, der wie du Bäcker ist,
bestätigt.
Auf das Verhältnis Essigsäure- /Milchsäure-Bakterien im fertigen Sauerteig
hat diese Startzugabe im Endeffekt natürlich keinen Einfluß.

Grüße

Sigi
Karl-Heinz Huber
2003-11-27 10:42:37 UTC
Permalink
Hallo Siggi,
Post by Sigi Gassner
Mir ist das beim Sauerteigansatz öfter passiert, daß er nach 1-2 Tagen
übel gerochen hat. Ich habe ihn dann nicht weitergefüttert, sondern
weggeschmissen und es nochmal neu probiert.
wenn du ihn weiter "gefüttert" hättest( immer vorausgesetzt, die Führungsart
wird eingehalten) , wäre der üble Geruch auch verschwunden.
Post by Sigi Gassner
Seit ich einen kleinen Schuß Essig in den Sauerteigansatz zugebe, klappt
es immer. Ich glaube einfach, daß ein von Anfang an saures Milieu die
Vermehrung unerwünschter Keime unterdrückt, bis der Sauerteig von sich
genügend Säure bildet. Das hat mir mein Vater, der wie du Bäcker ist,
bestätigt.
ok,genehmigt ;-)

aus diesem Grund wird auch oft Kümmel oder Zwiebeln empfohlen, wogegen
natürlich nichts einzuwenden ist.
Das Verhältnis von Esiig- zu Milchsäure wird aber, wie gesagt nur durch die
Temperatur, Stehzeit und Teigfestigkeit gesteuert.

Gruss KH
Konrad Wilhelm
2003-11-26 14:57:42 UTC
Permalink
Post by MichaelS
Hallo Zusammen,
ich habe aus Roggenmehl und Wasser einen Sauerteigansatz gemacht, der
auch wunderschön in Gang gekommen ist. Die Geruchsentwicklung ist
allerdings etwas merkwürdig: er riecht käsig.
Riecht er auch noch käsig, wenn du die Schüssel in die andere Hand
nimmst? Was war vorher in der Schüssel?

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
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