Discussion:
Sauce Espagnole Escoffier, Braune Grundsauce
(zu alt für eine Antwort)
NMS
2004-10-17 05:06:31 UTC
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========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98

Titel: Sauce Espagnole Escoffier, Braune Grundsauce
Kategorien: Sauce
Menge: 1 Rezept

310 Gramm Braune Mehlschwitze
6 Ltr. Brauner Fond
1 Glas Weißwein
500 ml Tomatenpüree
Für die Mirepoix:
75 Gramm Magerer Speck, klein gewürfelt
125 Gramm Karotten
75 Gramm Zwiebel, klein gewürfelt
1 Thymianzweig
2 Lorbeerblätter

============================== QUELLE ==============================
Auguste Escoffier
-- Erfasst *RK* 17.10.2002 von
-- NMS

1. Man bringt 4 Liter Fond zum Kochen, fügt die erweichte
Mehlschwitze hinzu, rührt das Ganze mit dem Löffel oder dem
Schneebesen glatt. Bringt es unter ständigem Rühren zum Kochen und
läßt auf kleiner Flamme langsam, aber beständig weiterkochen.

2. Dann fügt man die folgendermaßen bereitete Mirepoix hinzu: Man
läßt den Speck in einem schweren Topf glasig werden, gibt die Würfel
von Karotten und Zwiebeln, Thymian und Lorbeer hinzu, röstet dies,
bis das Gemüse leicht gelb ist. Dann gießt man das Fett ab und gibt
das Gemüse in die Sauce. Dann löscht man den Satz mit einem Glas
Weißwein ab, kocht bis zur Hälfte ein und gießt diesen Fond in die
Sauce und läßt diese hierauf langsam unter öfterem Abschäumen drei
Stunden vorsichtig weiter köcheln.

3. Man passiert die Sauce durch ein Spitzsieb in eine andere
Kasserolle, wobei man die Mirepoix leicht auspreßt. Man gießt nun
erneut 1 Liter braunen Fond hinzu, läßt nochmals 3 Stunden sanft
köcheln, passiert die Sauce dann in eine Schüssel und rührt sie von
Zeit zu Zeit, bis sie völlig erkaltet ist.

4. Am folgenden Tag gießt man die Sauce in einen schweren Topf, gibt
1 Liter braunen Fond und 1/2 Liter abgeröstetes Tomatenpüree hinzu.
(Tomatenpüree wurde im Backofen im offenen Topf bei 160° abgeröstet
bis es leicht braun ist. Dies nimmt ihm die Säure, erleichtert das
Klären der Sauce und gibt ihr einen wärmerem, dem Auge angenehmeren
Farbton.)

5. Dann läßt man die SAuce unter fortwährendem Rühren mit dem Spatel
oder dem Schneebesen wieder aufkochen, dann noch eine Stunde weiter
köcheln und schäumt in dieser Zeit immer wieder sehr sorgfältig ab.

6. Schließlich passiert man sie durch ein sehr feines Spitzsieb oder
ein Tuch und rührt sie von Zeit zu Zeit um, bis sie erkaltet ist.

Die wirklich genaue Zeit des Einkochens der spanischen Sauce
anzugeben ist unmöglich, da dies vollständig von der Qualität des
Fonds abhängt. Das Auskochen geht umso schneller, je besser der Fond
ist. In diesem Fall kann es möglich sein, die spanische Sauce in 6
Stunden fertigzustellen.

Die Sauce läßt sich portioniert sterilisieren und ist dann kühl
gelagert auch ein halbes Jahr haltbar.

=====
Peter Wagner
2004-10-17 15:15:49 UTC
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NMS wrote:

Danke fürs Posten des Rezepts.
Post by NMS
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98
Titel: Sauce Espagnole Escoffier, Braune Grundsauce
Kategorien: Sauce
Menge: 1 Rezept
310 Gramm Braune Mehlschwitze
6 Ltr. Brauner Fond
Wo ist das Rezept für 'Braune Mehlschwitze' und für 'Brauner Fond'?
Ohne die ist Dein Rezept für mich/andere wertlos.

p
NMS
2004-10-17 21:40:39 UTC
Permalink
Hallo Peter,

z.Zt. sammele ich Bruchstücke für die von mir geplante kleine Saucenschule.
Das Posting ist eher als kleiner Gruß aus der Küche zu betrachten.
Dein Wunsch ist mir aber Befehl:
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98

Titel: Brauner Fond (Für Geschmortes Fleisch und Braune Ragouts)
Kategorien: Sauce
Menge: 1 Rezept

1 kg Rindfleisch (Ragoutstücke),
1 kg Kalbshaxe (Scheiben),
500 Gramm Rinderknochen (klein gehackt),
200 Gramm Schweinsfuß (klein gehackt),
50 Gramm Butterfett,
3 Karotten (Scheiben),
3 Zwiebeln (Viertel),
3 Knoblauchzehen,
2 Lorbeerblätter,
6 Nelken,
1 Zweig Majoran,
1/2 kg Reife Tomaten oder Pelati (geschälte Tomaten aus
-- der Dose),
15 Gramm Salz
4 Ltr. Wasser

============================== QUELLE ==============================
-- Erfasst *RK* 18.05.2003 von
-- NMS

Im heißen Butterfett Knochen, Fleisch und Gemüse braun braten. Mit
1/2 l Wasser ablöschen und einkochen lassen. Das restliche Wasser
aufgießen. Abschäumen. Die Gewürze dazugeben und auf kleiner Flamme
ca. 4 Stunden köcheln lassen. Den Fond abseihen und entfetten (kalt
werden lassen und die Fettschicht abnehmen).

Fond auf kleine Schraubgläser füllen, sterilisieren, kellerkalt
lagern. Zur Verwendung in Pfanne oder Bratentopf an den Satz
angießen, reduzieren, nötigenfalls binden.

=====

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98

Titel: Mehlschwitze, Einbrenne, Roux
Kategorien: Sauce
Menge: 1 Rezept

Fettstoff
Weizenmehl
Wasser

============================== QUELLE ==============================
-- Erfasst *RK* 21.07.2004 von
-- NMS

Weiße Roux: Mehl in Fettstoff leicht andünsten. Blonde Roux: Mehl
in Fettstoff gelblich anschwitzen. Braune Roux: Mehl in Fettstoff
hellbraun anrösten.

Zutaten für 1 Liter Sauce: 40g Fettstoff, 50g Weizenmehl 405.
Zutaten für 1 Liter Suppe: 20g Fettstoff, 30g Weizenmehl 405.

Durch das Erhitzen im Fett bildet sich aus der Stärke des Mehls
Dextrin. Dadurch verliert sich der Mehlgeschmack. Die fertigen
Saucen und Suppen mindestens 15 Minuten bei kleinster Flamme und
häufigem Umrühren mit dem Schneebesen sieden lassen, damit das Mehl
seine volle Bindefähigkeit erreicht.

Das Abrösten des Mehls im Fettstoff darf nicht zu schnell vonstatten
gehen. Auch dann nicht, wenn es sich um braune Roux handelt. Das
Mehl wird unter beständigem Rühren mit dem Holzlöffel ins Fett
gesiebt, welches die für das Ergebnis gewünschte Temperatur hat. Die
Roux darf nicht zu dunkel werden, weil sonst die damit gefertigte
Sauce bitter würde.

Die Roux darf nicht zu trocken sein, also nicht zu viel Mehl im
Verhältnis zum Fettstoff enthalten. Um daraus glatte, geschmeidige
Saucen herzustellen, muß sie stets noch etwas flüssig sein. Die Roux
nicht mit heißer Flüssigkeit aufgießen, da sie sonst schon zu kochen
beginnt, ehe sich das Dextrin aufgelöst hat. Dadurch würde die Sauce
klumpig und nicht gleichmäßig gar.

Die Roux kann gekühlt einige Tage aufbewahrt werden und zu den
unterschiedlichsten Saucen und Suppen weiterverarbeitet werden.

=====
Peter Wagner
2004-10-18 06:42:53 UTC
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Post by NMS
Hallo Peter,
Hallo

Danke für die Rezepte.

Es ist gut zu wissen, wie man das machen müsste, aber für sowas greife ich
zum Kübel, der Paste enthält, mit der man eine 'braune Sauce'-ähnliche Sauce
machen kann. :-)
1-tens brauche ich sie nur selten, 2-tens wäre mir das mit zuviel Aufwand
verbunden.

Der Escoffier liess die Sauce ja sicher herstellen, die machte er nicht
selbst. Zu seiner Zeit kostete das Personal vermutl. noch fast nichts.

p
NMS
2004-10-18 14:31:01 UTC
Permalink
Hallo Peter,
Post by Peter Wagner
Danke für die Rezepte.
Gern geschehen!
Post by Peter Wagner
Es ist gut zu wissen, wie man das machen müsste, aber für sowas greife ich
zum Kübel, der Paste enthält, mit der man eine 'braune Sauce'-ähnliche Sauce
machen kann. :-)
Diese Unsitte ist leider üblich. Ist dann leider aber auch keine
Spitzenküche.
Post by Peter Wagner
1-tens brauche ich sie nur selten, 2-tens wäre mir das mit zuviel Aufwand
verbunden.
Kann ich nicht unbedingt drüber klagen. Man muß doch eigentlich immer
nur wieder mal rühren und abschäumen.
Post by Peter Wagner
Der Escoffier liess die Sauce ja sicher herstellen, die machte er nicht
selbst.
Ja, z.B. durch meine Großmutter Katharina S.
Der Chefkoch macht auch heute nur die Planung, Rezeptur und den
Musterteller.
Post by Peter Wagner
Zu seiner Zeit kostete das Personal vermutl. noch fast nichts.
Wir sind auf dem besten Wege dahin zurück. :-(
Ich kann mir schon lange kein Essen in einem wirklichen Top Restaurant
leisten.
Aber ich kann es selbst kochen.

Gruß
NMS
Christian Schill
2004-10-18 14:47:01 UTC
Permalink
Hallo Norbert, Peter auch, alle anderen natürlich auch,

/lufthol/
Post by NMS
Post by Peter Wagner
Danke für die Rezepte.
Gern geschehen!
Post by Peter Wagner
Es ist gut zu wissen, wie man das machen müsste, aber für sowas greife ich
zum Kübel, der Paste enthält, mit der man eine 'braune Sauce'-ähnliche Sauce
machen kann. :-)
Diese Unsitte ist leider üblich. Ist dann leider aber auch keine
Spitzenküche.
Dann lieber gar keine Soße *schüttel*. Oder aber Jägerschnitzel mit Pommes
und Salat, mit ein paar Pils hinunter gepült, das kann auch gelegentlich
gut kommen obwohl es nix mit guter Küche zu tun hat.
Post by NMS
Post by Peter Wagner
1-tens brauche ich sie nur selten, 2-tens wäre mir das mit zuviel Aufwand
verbunden.
Kann ich nicht unbedingt drüber klagen. Man muß doch eigentlich immer
nur wieder mal rühren und abschäumen.
Mal ganz abgesehen von der eigenen Arbeit, der Aufwand ist IMO schon
ziemlich hoch, allein schon die Kosten für Zutaten und Energie. Man muss es
schon wirklich wollen, lohnt sich aber! Durch das Escoffier Buch und Dich
und andere hier auf den Geschmack gekommen, habe ich seit einigen Monaten
normalerweise immer eigenen Fond im Keller. Momentan leider nicht, da sind
mir drei Liter sauer geworden, nicht gut genug sterilisiert. :-(
Braune Soße ist dann ja noch einmal die Steigerung von Fond, die
Konzentration des Geschmacks sozusagen. Von demi glace ganz zu schweigen.
Und dabei klingt "Braune Soße" nicht nur politisch anrüchig, sondern auch
nach primitivstem Mensafraß. ;-)
Post by NMS
Post by Peter Wagner
Der Escoffier liess die Sauce ja sicher herstellen, die machte er nicht
selbst.
Ja, z.B. durch meine Großmutter Katharina S.
Der Chefkoch macht auch heute nur die Planung, Rezeptur und den
Musterteller.
Post by Peter Wagner
Zu seiner Zeit kostete das Personal vermutl. noch fast nichts.
Wir sind auf dem besten Wege dahin zurück. :-(
Ich kann mir schon lange kein Essen in einem wirklichen Top Restaurant
leisten.
Sei getröstet, das geht vielen anderen auch so, deshalb gibt es ja nicht
mehr viele Top Restaurants.
Post by NMS
Aber ich kann es selbst kochen.
Jetzt hast Du mir Lust gemacht, auch mal eine braune Soße zu probieren (und
anschließend *gut* in Gläschen zu sterilisieren). Mit wieviel Litern Fond
fängst Du normalerweise an? Mein größter Kochpott fasst 16 l, das sollte
hinhauen für den Anfang. :-)

Schöne Grüße
Christian.
NMS
2004-10-18 18:34:31 UTC
Permalink
Hallo Christian,
Post by Christian Schill
Dann lieber gar keine Soße *schüttel*. Oder aber Jägerschnitzel mit Pommes
und Salat, mit ein paar Pils hinunter gepült, das kann auch gelegentlich
gut kommen obwohl es nix mit guter Küche zu tun hat.
Ich habe zwar lieber ein Kotelett, wegen des Knochen zum abnagen. Aber
gut gemacht, würde ich das auch zur guten Küche zählen. Un dann en jutes
Kölsch!
Post by Christian Schill
Mal ganz abgesehen von der eigenen Arbeit, der Aufwand ist IMO schon
ziemlich hoch, allein schon die Kosten für Zutaten und Energie. Man muss es
schon wirklich wollen, lohnt sich aber! Durch das Escoffier Buch und Dich
und andere hier auf den Geschmack gekommen, habe ich seit einigen Monaten
normalerweise immer eigenen Fond im Keller. Momentan leider nicht, da sind
mir drei Liter sauer geworden, nicht gut genug sterilisiert. :-(
Kann passieren. Versuche es mal im Dampfdrucktopf.
Post by Christian Schill
Braune Soße ist dann ja noch einmal die Steigerung von Fond, die
Konzentration des Geschmacks sozusagen. Von demi glace ganz zu schweigen.
Und dabei klingt "Braune Soße" nicht nur politisch anrüchig, sondern auch
nach primitivstem Mensafraß. ;-)
Da soll es teilweise ganz übertraschend gute Mensen gebe.
Post by Christian Schill
Post by NMS
Ich kann mir schon lange kein Essen in einem wirklichen Top Restaurant
leisten.
Sei getröstet, das geht vielen anderen auch so, deshalb gibt es ja nicht
mehr viele Top Restaurants.
Ich jammere auch eigentlich nicht darüber.
Post by Christian Schill
Post by NMS
Aber ich kann es selbst kochen.
Jetzt hast Du mir Lust gemacht, auch mal eine braune Soße zu probieren (und
anschließend *gut* in Gläschen zu sterilisieren). Mit wieviel Litern Fond
fängst Du normalerweise an? Mein größter Kochpott fasst 16 l, das sollte
hinhauen für den Anfang. :-)
Schön, daß mir das gelungen ist! .-))
So wie im Rezept von mir angegeben mit 6 ltr. Fond, im
Restaurationsbereich würde man die doppelten Mengen nehmen, wie es auch
im Lehrbuch "Kochkunstführer" steht. Aber zu viel ist nicht gut, da die
fertige Soße nicht so haltbar wie der Fond ist.
Ich habe noch 1 Ltr. Fond vom letzten Dezember. Ist noch immer gut.
Gruß
NMS
Konrad Wilhelm
2004-10-18 21:58:05 UTC
Permalink
On Mon, 18 Oct 2004 20:34:31 +0200, NMS
Post by NMS
Ich habe zwar lieber ein Kotelett, wegen des Knochen zum abnagen. Aber
gut gemacht, würde ich das auch zur guten Küche zählen.
Gut vielleicht, aber eben nicht Spitzenküche. (Kann man vielleicht
dadurch definieren dass sie die Kosten nicht einspielt und nur
zusammen mit dem passenden Hotel funktioniert ("Mischkalkulation").

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
NMS
2004-10-18 23:50:40 UTC
Permalink
Hallo Konrad,
eine Sauce ist eine Sauce.
Ein Kotelett ist ein Kotelett.
Mir wäre zu Olims Zeiten, als ich noch mein Restaurant in Köln hatte und
damit Lebensunterhalt und Studien finanzierte, aufgefallen, wenn man
das nicht hätte machen können. Hilfswillige in der Küche zu finden ist
sicher auch heute nicht unmöglich. Und wer schon da ist, kann auch kurz
immer wieder mal umrühren. Wäre doch was für Dich als Rentner?
Gruß
NMS
Christian Schill
2004-10-19 05:43:54 UTC
Permalink
Post by NMS
Hallo Konrad,
eine Sauce ist eine Sauce.
Ein Kotelett ist ein Kotelett.
Mir wäre zu Olims Zeiten, als ich noch mein Restaurant in Köln hatte und
damit Lebensunterhalt und Studien finanzierte, aufgefallen, wenn man
das nicht hätte machen können. Hilfswillige in der Küche zu finden ist
sicher auch heute nicht unmöglich. Und wer schon da ist, kann auch kurz
immer wieder mal umrühren. Wäre doch was für Dich als Rentner?
Bin zwar nicht Konrad, aber so ein Rentner-Nebenjob als Saucier in einem
guten Restaurant stelle ich mir für ihn doch recht attraktiv vor. Sauciers
sind gut angesehen, er kommt unter Leute, und das eine oder andere
Eumelchen extra lässt sich auch damit verdienen. :-)

Christian.
Konrad Wilhelm
2004-10-19 08:18:18 UTC
Permalink
On Tue, 19 Oct 2004 07:43:54 +0200, Christian Schill
Post by Christian Schill
Bin zwar nicht Konrad, aber so ein Rentner-Nebenjob als Saucier in einem
guten Restaurant stelle ich mir für ihn doch recht attraktiv vor. Sauciers
sind gut angesehen, er kommt unter Leute, und das eine oder andere
Eumelchen extra lässt sich auch damit verdienen. :-)
Nee. Hab Geld genug und zu wenig Zeit.

("Drum lebe mäßig, denke klug. Wer nichts gebraucht, der hat genug"
schrieb schon der Philosoph aus Wiedensal)

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
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