Discussion:
Wie Rinderfilet richtig braten?
(zu alt für eine Antwort)
Tom Kurpjuweit
2005-05-01 07:23:04 UTC
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Hallo NG!

Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange von
jeder Seite sollte es brutzeln?

Ich habe es nun nach einiger Zeit mal wieder versucht, aber es ist mir
nicht gelungen. Es war außen schön knusprig, aber innen noch roh. Die
Pfanne war sehr heiss und ich habe es in Olivenöl gebraten. Soll ich es
nächstes mal mit weniger Hitze versuchen (Gasherd)?

_____
CU|om
--
Meine Website:
http://tom.via.de/fotoseiten
Carlo Joesler
2005-05-01 09:13:37 UTC
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Post by Tom Kurpjuweit
Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange von
jeder Seite sollte es brutzeln?
Hallo Tom, liebe Mampfer,

Deine Frage ist DIE Frage beim Felsichbraten überhaupt. Mit Minuten- und
Temperaturangaben allein kann sie nicht beantwortet werden. Ich schreibe
hier desahlb den Text von Elfie Casty aus dem Buch "Geliebte Küche" (1984)
ab:
" Fleich braten heisst: Geflügelteile, Médaillons, Schnitzel, Steaks und
ähnliches in haisser ausgelassener Butter oder in einer Butter-Oel-Mischung
anbraten und dann ohne jede Flüssigkeitszugabe fertigbraten. Je dicker das
Fleischstück ist, um so mehr muss die Hitze nach dem Anbraten reduziert
werden, damit keine allzu harte Kruste entsteht, welche ihrerseits das
Erwärmen des Kerns verhindern würde. Diese lakonische Erklärung über die Art
des Fleischbratens sagt kaum etwas darüber aus, wie Sie Fleisch "auf den
Punkt" garen oder "rosa" braten können. Es gibt verschiedene Methoden, etwa
die Nadel- oder Fingerprobe, das Nach-der-Küchenuhr-Gehen oder das
Sich-auf-sein-Gefühl-Verlassen. Letzteres dürfte wohl die klügste Art sein,
besonders, wenn sie mit viel Erfahrung einhergeht.
Sollich aus der Schule plaudern und dadurch Kritik riskieren, die ich
respektiere, weil meine Methode des Fleischbratens mit den herkömmlichen
nichts zu tun hat? In der Tat: Wer diese Art nicht ganz perfekt beherrscht,
läuft in Gefahr, dem Fleischstück (es kann natürlich auch Geflügel sein)
Schaden zuzufügen! Sofern Sie aber oft üben, bis Ihnen die ungewohnte
Methode mit sicherem Gefühl routiniert von der Hnad geht, wird es bestimmt
bald klappen. Die Grundidee ist, auf dem Herd eine Backofenwirkung zu
erzeugen, wodurch die Fleischstücke scchnell, saftig und rosa gebraten
werden: in einer entsprechend grossen Sauteuse, Kasserole oder einem
Brattopf wird eine mischung aus Oel und Butter erhitzt, das gewürzte
Fleischstück in die heisse Mischung gelegt, darauf sofort die Hitze
entsprechend reduziert und der Deckel aufgesetzt, wobei ein kleiner Spalt
offen gelassen wird, damit der Dampf abziehen kann. Das Deckelaufsetzen
simuliert gleichsam den Backofen, da die Hitze nicht mehr entweichen kann.
Das Fleischstück lassen Sie nun je nach Dicke 1 bis 3 Minuten braten, ehe es
gewendet und während weiteren 1-3 Minuten fertig gebraten wird (Deckel
wieder aufsetzen und kleinen Spalt nicht vergessen!). Geflügelbrüstchen
dagegen bleiben 3 bis 7 Minuten, je nach Dicke, auf der Hautseite liegen und
werdne nicht gewendet. Wo liegt nun die konkrete Gefahr? Ganu allein darin,
dass Sie nicht braten, sondern dünsten! Die Dampfwirkung ist nur in dem
Masse tolerierbar, als sie hilft, das Fleischinnere in kürzester Zeit zu
erwärmen. Gleichzeitig muss aber genügend Hitze abgegeben werden, damit sich
eine Kruste bildet. Ich gebe gerne zu, dass die diese Methode ein Gutes
Gefühl für die Hitze braucht, in der das Fleisch dann gebraten wird. Wie ich
schon erwähnt habe, sollte es Ihnen geligen, durch fleissiges Ueben dieses
Gefühl zu erhalten."

also schrieb Elfie Castie
Guten Appetit wünscht
Carlo
Rolf R. Kopp
2005-05-01 09:30:20 UTC
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Post by Tom Kurpjuweit
Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange von
jeder Seite sollte es brutzeln?
Deine Frage ist DIE Frage beim Felsichbraten...
SCNR, muss es nicht heißen "Felsigbraten"?

Ich brate Rinderfilet in Butter. Die wird bei nicht ganz großer Flamme
erhitzt und gerade bevor sie zu bräunen beginnt, werden die
Filetstücke gepfeffert und eingelegt. Die verbleiben dort, bis sie
eine leichte Kruste ansetzen (nach meinem Geschmack ca. eineinhalb
Minuten. Nach dem Wenden und Pfeffern warte ich (ohne die Hitze zu
verändern), bis auf der Oberseiite der rosige Fleischsaft austritt,
das ist nach meiner Erfahrung ein sicheres Zeichen für "Medium bis
Englisch". Gesalzen wird erst , wenn die Filets fertig sind.
Die Filets sind butterzart, innen rosig bis rot, der Saft ist
ebenfalls rosig bis rot.

Mit der Hitze richtig umzugehen erfordert ein bisschen Übung. Bei uns
wird auf Gas gekocht, da ist das kein Problem.

Grüße von Rolf
Carlo Joesler
2005-05-01 14:58:57 UTC
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Hallo Rolf,
Post by Rolf R. Kopp
Deine Frage ist DIE Frage beim Felsichbraten...
SCNR, muss es nicht heißen "Felsigbraten"?
eigentlich wollte ich "Fleischbraten" schreiben. Felsig tönt auch nicht
schlecht, vielleicht etwas hart.
Post by Rolf R. Kopp
Ich brate Rinderfilet in Butter. Die wird bei nicht ganz großer Flamme
erhitzt und gerade bevor sie zu bräunen beginnt, werden die
Filetstücke gepfeffert und eingelegt. Die verbleiben dort, bis sie
eine leichte Kruste ansetzen (nach meinem Geschmack ca. eineinhalb
Minuten. Nach dem Wenden und Pfeffern warte ich (ohne die Hitze zu
verändern), bis auf der Oberseiite der rosige Fleischsaft austritt,
das ist nach meiner Erfahrung ein sicheres Zeichen für "Medium bis
Englisch".
Wenn der Saft oben austritt, ist es für mich schon zu spät. Grundsätzlich
halte ich das Fleich nach dem scharfen Anbraten auf kleiner Hitze bis ich
das Gefühl habe, das Innerste sei jetzt auch erwärmt, und verhindere durch
öfteres Wenden den Austritt von Saft.
Post by Rolf R. Kopp
Gesalzen wird erst , wenn die Filets fertig sind.
das ist nich unwichtig, weil das Salzen, so glaube ich auch den Saftaustritt
fördert.
Post by Rolf R. Kopp
Die Filets sind butterzart, innen rosig bis rot, der Saft ist
ebenfalls rosig bis rot.
Mit der Hitze richtig umzugehen erfordert ein bisschen Übung. Bei uns
wird auf Gas gekocht, da ist das kein Problem.
Im Grundsatz sind wir uns einig
Gruss von Carlo
Rolf R. Kopp
2005-05-01 15:27:29 UTC
Permalink
Post by Carlo Joesler
Post by Rolf R. Kopp
SCNR, muss es nicht heißen "Felsigbraten"?
eigentlich wollte ich "Fleischbraten" schreiben. Felsig tönt auch nicht
schlecht, vielleicht etwas hart.
Ja, das finde ich ja auch, aber du weißt ja:
Tausend zutreffende Aussagen werden gelangweilt zur Kenntnis genommen,
an der einzigen lässlichen Sünde krallt sich einer fest... ;-)
Post by Carlo Joesler
Post by Rolf R. Kopp
Ich brate Rinderfilet [...] bis auf der Oberseiite der rosige Fleischsaft austritt [...]
Wenn der Saft oben austritt, ist es für mich schon zu spät...
Gestatte, dass ich meine liebe Frau ganz vorsichtig über den Grat hin
zu "English" heranführe.
Post by Carlo Joesler
Grundsätzlich
halte ich das Fleich nach dem scharfen Anbraten auf kleiner Hitze bis ich
das Gefühl
...das ist die Schwierigkeit...
Post by Carlo Joesler
habe, das Innerste sei jetzt auch erwärmt, und verhindere durch
öfteres Wenden den Austritt von Saft.
Post by Rolf R. Kopp
Gesalzen wird erst , wenn die Filets fertig sind.
Post by Carlo Joesler
das ist nich unwichtig, weil das Salzen, so glaube ich auch den Saftaustritt
fördert.
Man könnte auch sagen, es fördert das Austrocknen bis hin zu einer
lederartigen Substanz. Kein Fleisch sollte vor dem Braten gesalzen
werden.
Post by Carlo Joesler
Im Grundsatz sind wir uns einig
Der Meinung bin ich auch, weiterhin guten Appetit.

Grüße von Rolf

PS: Ich kaufe nur noch abgehangenes argentinisches oder
brasilianisches Filet im Großmarkt.
Natürlich muss ich das in Medallions zerlegen und zum großen Teil
einfrieren. Aber selbst dann ist es nach dem vorsichtigen Auftauen im
Kühlschrank nicht vergleichbar mit dem "schlachtfrischen" Filet
unseres Metzgers. Meine Bitte nach "Abgehangen" hat er mit "ja klar,
machen wir!" beantwortet.
R.R.K
Jürgen Press
2005-05-01 09:35:59 UTC
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Post by Tom Kurpjuweit
Hallo NG!
Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange von
jeder Seite sollte es brutzeln?
Ich habe es nun nach einiger Zeit mal wieder versucht, aber es ist mir
nicht gelungen. Es war außen schön knusprig, aber innen noch roh. Die
Pfanne war sehr heiss und ich habe es in Olivenöl gebraten. Soll ich es
nächstes mal mit weniger Hitze versuchen (Gasherd)?
Wenn du eine Kruste hast und innen ist es roh, dann ist alles soweit
perfekt. Um sie fertig zu garen, einfach das Fleisch warmhalten, so dass es
nicht mehr als 70 Grad im inneren abbekommt. Denn ab 70 Grad wird das
Fleisch zäh, darum ist kurzbraten ganz wichtig. Die Temperatur reicht völlig
aus um sie fertig zu garen, je nachdem ob du sie roh oder medium haben
willst, sie bleiben saftig, und perfekt sind die Steaks.

Falsch finde ich, ist eine niedrigere Temperatur zu wählen. Mich wundert es,
dass du es mit Olivenöl geschaft hast, denn das Öl (besonders nicht
rafinierte Öle) hat einen rel. niedrigen Rauchpunkt, d.h. du bekommst das
Fett nicht so heiß, wie z.B. Raps-, Erdnuss-,Palmöl.

Grüße
Jürgen
Joschi Kley
2005-05-01 09:39:15 UTC
Permalink
Post by Tom Kurpjuweit
Hallo NG!
Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange von
jeder Seite sollte es brutzeln?
Ich habe es nun nach einiger Zeit mal wieder versucht, aber es ist mir
nicht gelungen. Es war außen schön knusprig, aber innen noch roh. Die
Pfanne war sehr heiss und ich habe es in Olivenöl gebraten. Soll ich es
nächstes mal mit weniger Hitze versuchen (Gasherd)?
_____
CU|om
Mit folgendem Hinweis bin ich bisher leidlich gut gefahren -
ich gebe zu , dass ich mir nicht oft solche Leckereien auf meine
Eisenpfanne ;-) lege.

Der Hinweis:
Berühre mit Deiner Daumenspitze nacheinander die Spitzen von Zeige-,
Mittel- und Ringfinger. Fühle dabei mit der anderen Hand die Festigkeit
des Daumenballens.
Die Festigkeit des Daumenballens bei Berührung mit dem Mittelfinger ist
die Festigkeit, die das Filet erreichen sollte. Darunter (Zeigefinger)
ist es zu roh, darüber (Ringfinger) ist es bereits durchgebraten - und
wer will das schon?

Ich verwende zum scharfen Anbraten ein hoch erhitzbares Fett, z.B.
Butterschmalz, nach dem Anbraten gieße ich das dann weg und ersetze es
nach der Reduktion der Hitze durch Butter. Dadurch verbrennt die Butter
nicht und der Geschmack ist trotzdem schön Buttrig.
Versuch?s mal!
Joschi
--
Address to mail me:
Um mir eine Nachricht zu schicken:

non_tox ::ATe:: web ::DOT:: de
NMS
2005-05-01 09:41:29 UTC
Permalink
Hallo Tom,

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.98

Titel: Steak Sautieren (Sauter à la Minute)
Kategorien: Info, Rindfleisch, Kurzbrat
Menge: 1 Rezept

============================== QUELLE ==============================
-- Erfasst *RK* 24.01.2003 von
-- NMS

Steak, Rindfleisch, Kurzgebratenes, sautiertes, (sauter à la minute)

Kurz dauernde Grundzubereitungsart für geschnittene Fleischstücke.
Fleisch wird unmittelbar nach Fertigstellung serviert.

Rindfleisch, Garstufenermittlung durch Fingerdruck:

Stark blutig: Fleisch ist schwammig.

Blutig: Fleisch federt stark

Mittel: Fleisch federt gering

Durch: Fleisch ist fest (ruiniert)

Zur Probe der Garstufe kann man seine Hand zum Vergleich nutzen und
zwar: Hand ganz locker halten , zwischen Daumen und Zeigefinger
drücken ist Englisch . Daumen etwas mehr abspreitzen ist medium.
Daumen ganz fest abspreizen ist ziemlich durch .

Fleisch erst im letzten Moment würzen, insbesondere salzen. Fleisch
sehr junger Rinder ganz leicht (!) mit Mehl bestäuben.

Sehr heiß in Öl (aber vor dem Rauchpunkt) von beiden Seiten scharf
anbraten.

Würzen.

Temperatur etwas reduzieren und von beiden Seiten fertig braten bis
zur gewünschten Garstufe.

Leicht Salzen.

Pfanne bei der Zubereitung nicht zudecken. Fleisch nicht zu oft
wenden. Fleisch nicht mit der Gabel anstechen.

Aus der Pfanne auf eine 70°C vorgeheizte Platte legen und für die
kurze Zeit der Saucenzubereitung ins auf ebenfalls 70°C vorgeheizte
Rohr stellen.

Vor dem Servieren leicht mit Butter abstreichen.

=====

Gruß
NMS
Christian Köhn
2005-05-01 15:56:00 UTC
Permalink
Post by Tom Kurpjuweit
Ich habe es nun nach einiger Zeit mal wieder versucht, aber es ist mir
nicht gelungen. Es war außen schön knusprig, aber innen noch roh. Die
Pfanne war sehr heiss und ich habe es in Olivenöl gebraten. Soll ich es
nächstes mal mit weniger Hitze versuchen (Gasherd)?
Nach den vielen Tipps kann ich nicht widerstehen und muss noch eine
Minderheitenmeinung abgeben: Das allseits propagierte "scharfe Anbraten"
halte ich für ein Relikt aus der Porenschließer-Zeit. Wenn man Fleisch nur
bei mittlerer, kontrollierter Hitze brät, wird die Kruste nicht so hart und
trocken, außerdem gart es innen gleichmäßiger durch. Schließlich wird auch
noch der Bratensatz für die Sauce besser. Ach ja, wenn jetzt sowieso schon
alle über mich herfallen: Dass man Fleisch grundsätzlich erst nach dem
Braten salzen darf, ist m.E. ebenfalls ein alter Zopf, den man zumindest
mal zurechtschneiden sollte. Wenn man zwischen Würzen und Braten nicht
gerade eine Ewigkeit verstreichen lässt, schadet das Salz nicht (Ausnahme:
bei Leber).

Viele Grüße,

Christian
--
"Nervös?" "Ja!" Ist wohl das erste Mal?" "Nein, ich war schon öfter
nervös." (aus "Airplane!")
Jürgen Press
2005-05-01 17:06:03 UTC
Permalink
Post by Christian Köhn
Nach den vielen Tipps kann ich nicht widerstehen und muss noch eine
Minderheitenmeinung abgeben: Das allseits propagierte "scharfe Anbraten"
halte ich für ein Relikt aus der Porenschließer-Zeit. Wenn man Fleisch nur
bei mittlerer, kontrollierter Hitze brät, wird die Kruste nicht so hart und
trocken, außerdem gart es innen gleichmäßiger durch. Schließlich wird auch
noch der Bratensatz für die Sauce besser.
Beim Steakbraten gibts ein Zeitproblem. Wenn Du im Leben pünktlich sein
willst, kannst Du flott fahren, so dass Du vorzeitig da bist. Anschließend
wartet man halt einwenig. Oder wie Du es machst, man kann abschätzen, wie
schnell man fahren muss, so dass man genau zum Termin am Ziel ist. Bei der
2. Methode kann es allerdings passieren, dass der richtigen Zeitpunkt
verpasst wird und Du zu spät kommst.

Grüße
Jürgen
NMS
2005-05-01 17:30:50 UTC
Permalink
Hallo Christian,
Post by Christian Köhn
Das allseits propagierte "scharfe Anbraten"
halte ich für ein Relikt aus der Porenschließer-Zeit. Wenn man Fleisch nur
bei mittlerer, kontrollierter Hitze brät, wird die Kruste nicht so hart und
trocken, außerdem gart es innen gleichmäßiger durch.
Gut, dann falle ich mal über Dich her:
Das scharfe Anbraten hat nichts mit Poren schließen zu tun, sondern
einfach mit der schönen braunen rautenförmigen Musterung von der
Grillpfanne oder gleichmäßig braunen Oberfläche des Steaks. Nur bei
diesen höheren Temperaturen läuft die Maillard - Reaktion so ab, daß es
einer nicht kleinen Menge von Gourmets besonders gut schmeckt.
Das Fertigbraten bei reduzierter Temperatur habe ich dann in meiner
obigen Post ja schon beschrieben.
Damit das auch gut klappt, nehme ich für Steaks auch die nicht zu dicke
Schmiede Eiserne Pfanne. Die macht den schneller Wechsel der Temperatur
besser mit.
Post by Christian Köhn
Schließlich wird auch noch der Bratensatz für die Sauce besser.
Das aber nun ganz bestimmt nicht. So ein blaßes Sößchen zu Steak
schmeckt mir deutlich schlechter und paßt auch optisch nicht zu Steak.
Besonders wichtig finde ich die abschließende Fleischruhe bei 70 - 80
Grad C. für ein zartes Steak.
Post by Christian Köhn
Dass man Fleisch grundsätzlich erst nach dem Braten salzen darf, ist
m.E. ebenfalls ein alter Zopf, den man zumindest mal zurechtschneiden sollte.
Muß man Fleisch überhaupt salzen?
Salz ist kein Gewürz, sondern Geschmackssache, im Binnenland allerdings
auch lebensnotwendig. Deswegen war Salz auch früher so teuer, als die
Gewinnung so schwer war. Hier hatten sich die Kelten spezialisiert und
konnten sich dank dieser Fähigkeiten gut in Europa verbreiten. Jeder
brauchte eben Salz! Aber nicht unbedingt auf Rindfleisch, was doch
eigentlich schon salzig genug ist. Und dann kommt doch auch noch das
Salz aus der Sauce dazu.
Salzgeschmack verändert sich nicht mit Hitze und Garung. Kann man bei
vielen Sachen auch am Tisch noch machen.

Gruß
NMS
Christian Köhn
2005-05-01 21:30:23 UTC
Permalink
Post by NMS
Hallo Christian,
Post by Christian Köhn
Das allseits propagierte "scharfe Anbraten"
halte ich für ein Relikt aus der Porenschließer-Zeit. Wenn man Fleisch nur
bei mittlerer, kontrollierter Hitze brät, wird die Kruste nicht so hart und
trocken, außerdem gart es innen gleichmäßiger durch.
Das scharfe Anbraten hat nichts mit Poren schließen zu tun, sondern
einfach mit der schönen braunen rautenförmigen Musterung von der
Grillpfanne oder gleichmäßig braunen Oberfläche des Steaks. Nur bei
diesen höheren Temperaturen läuft die Maillard - Reaktion so ab, daß es
einer nicht kleinen Menge von Gourmets besonders gut schmeckt.
Mit der Grillpfanne kenne ich mich nicht aus, ich habe nur glatte Pfannen,
und Steaks mache ich ausnahmslos in der "Buyer". Vielleicht meinen wir
auch fast das Gleiche: Natürlich muss das Steak richtig braten und nicht
langsam vor sich hintrödeln, was ich (ich bin halt Musiker) mit den Ohren
kontrolliere. Nur dieses "bis-zum-Rauchpunkt-Erhitzen" scheint mir
übertrieben. Meine Steaks sollen selbstverständlich eine gleichmäßige
Bräunung haben, aber es darf ruhig ein paar Minuten dauern, bis diese
erreicht ist.
Post by NMS
Das Fertigbraten bei reduzierter Temperatur habe ich dann in meiner
obigen Post ja schon beschrieben.
Damit das auch gut klappt, nehme ich für Steaks auch die nicht zu dicke
Schmiede Eiserne Pfanne. Die macht den schneller Wechsel der Temperatur
besser mit.
Das leuchtet ein.
Post by NMS
Post by Christian Köhn
Schließlich wird auch noch der Bratensatz für die Sauce besser.
Das aber nun ganz bestimmt nicht. So ein blaßes Sößchen zu Steak
schmeckt mir deutlich schlechter und paßt auch optisch nicht zu Steak.
S.o.: Natürlich sollen Röststoffe entstehen. Aber mir scheint, dass sie bei
kontrollierter mittlerer Temperatur eher reichlicher und schmackhafter sind
als bei der Brute-Force-Methode. Ich habe mittlerweile auch eine
kompetentere Kronzeugin gefunden: Elfie Casty schreibt in "Mit Liebe, Lust
und Thymian" u.a.:
"Ist die Hitze aber zu groß und der Fettstoff rauchend heiss, bildet sich
eine zu harte und zu dicke Kruste, die zwar das Auslaufen der Säfte
verhindert, unter der aber das Fleisch trocken und fasrig wird, weil sie
das richtige Verhalten der Säfte hemmt. Deshalb sollten Sie sich durch
nichts, auch nicht durch das aufregendste Rezept, jemals dazu verleiten
lassen, Fleisch (auch jenes von Geflügel) bei zu grosser Hitze zu braten.
(...) Vertrauen Sie dem wohlklingenden 'Singen' der Butter-Öl-Mischung, und
es entsteht jene feine, schützende Kruste, mit der ein rundum gutes
Resultat erreicht werden kann. Denn eines Sache kommt noch hinzu: Wird bei
*mäßiger, kontrollierter Hitze* gebraten, bildet sich auf dem Pfannenboden
ein wunderschöner Bratensatz, der nach dem Bratprozess aufgelöste werden
kann und eine wohlschmeckende Basis für eine kleine Sauce bildet."
Post by NMS
Besonders wichtig finde ich die abschließende Fleischruhe bei 70 - 80
Grad C. für ein zartes Steak.
ACK.
Post by NMS
Post by Christian Köhn
Dass man Fleisch grundsätzlich erst nach dem Braten salzen darf, ist
m.E. ebenfalls ein alter Zopf, den man zumindest mal zurechtschneiden sollte.
Muß man Fleisch überhaupt salzen?
Salz ist kein Gewürz, sondern Geschmackssache, im Binnenland allerdings
auch lebensnotwendig. Deswegen war Salz auch früher so teuer, als die
Gewinnung so schwer war. Hier hatten sich die Kelten spezialisiert und
konnten sich dank dieser Fähigkeiten gut in Europa verbreiten. Jeder
brauchte eben Salz! Aber nicht unbedingt auf Rindfleisch, was doch
eigentlich schon salzig genug ist. Und dann kommt doch auch noch das
Salz aus der Sauce dazu.
Salzgeschmack verändert sich nicht mit Hitze und Garung. Kann man bei
vielen Sachen auch am Tisch noch machen.
Bei Steaks ganz sicher.

Viele Grüße,

Christian
--
Wagner hatte reizende Momente aber schreckliche Viertelstunden. (Rossini)
Werner Sondermann
2005-05-01 18:50:17 UTC
Permalink
Tom Kurpjuweit wrote:
|
| Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
| sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange
| von jeder Seite sollte es brutzeln?
|
| Ich habe es nun nach einiger Zeit mal wieder versucht, aber es ist mir
| nicht gelungen. Es war außen schön knusprig, aber innen noch roh. Die
| Pfanne war sehr heiss und ich habe es in Olivenöl gebraten. Soll ich
| es nächstes mal mit weniger Hitze versuchen (Gasherd)?

Ich bringe ehrlich auch kein vernünftiges Steak in der Pfanne zustande.
Am besten man geht also gleich ins Steak-House, da wird es auf dem Rost
gegrillt.

Ich esse aber dort meist ein Entrecôte, und das kriege ich eigentlich
auch ganz gut zuhause hin.

Hier wurde mal empfohlen, die Steaks im Backofen bei unter 100 °C noch
einige Zeit (so ca. 10 Minuten?) ruhen zu lassen.

Mit einem Kontaktgrill bekommt man übrigens auch ein ganz passables
Steak zuhause hin, das geht dann wirklich RATZFATZ, weil ja von beiden
Seiten die Hitze ans Bratgut kommt.

w.

--
Ich hab jetzt übrigens endlich einen vernünftigen Mini-Backofen, einen
Rommelsbacher BG 1600.
Karla Baumann
2005-05-01 19:21:24 UTC
Permalink
Hi,
Werner Sondermann schrieb:

snips
Post by Werner Sondermann
Ich bringe ehrlich auch kein vernünftiges Steak in der Pfanne zustande.
Am besten man geht also gleich ins Steak-House, da wird es auf dem Rost
gegrillt.
hm, kaufst vielleicht auch falsches Fleisch? Soviel kann man bei einem
gutem Steak eigentlich nicht versaubeuteln nur halt zulange garen, s.u.
Das Fleisch muss gut marmoriert und sehr gut abgehangen sein. Je
abgehangener desto besser.
Post by Werner Sondermann
Ich esse aber dort meist ein Entrecôte, und das kriege ich eigentlich
auch ganz gut zuhause hin.
Hier wurde mal empfohlen, die Steaks im Backofen bei unter 100 °C noch
einige Zeit (so ca. 10 Minuten?) ruhen zu lassen.
das klappt sogar sehr gut. Steaks nur scharf anbraten und ab in Alufolie
gewickelt in den nicht zu heißen Ofen - oder in Küchentücher gewickelt.
Ansonsten bekommt man aber auch das Steak in der Pfanne hin, wenn man
gut kontrolliert, dass es nicht zu fest wird. Also strikt dabei bleiben
und mit dem Finger per Druck prüfen.
Gruss,
Karla
Andreas Borutta
2005-05-02 11:55:35 UTC
Permalink
Post by Tom Kurpjuweit
Wie brät man ein Stück Rinderfilet richtig (medium)? Welche Temperatur
sollte die Pfanne haben? Welche Fett/Oel ist zu empfehlen? Wie lange von
jeder Seite sollte es brutzeln?
Ich habe es nun nach einiger Zeit mal wieder versucht, aber es ist mir
nicht gelungen. Es war außen schön knusprig, aber innen noch roh. Die
Pfanne war sehr heiss und ich habe es in Olivenöl gebraten. Soll ich es
nächstes mal mit weniger Hitze versuchen (Gasherd)?
Wenn es außen schon genügend knusprig war und innen für Dich noch zu
roh, dann gibt es einige Möglichkeiten das Verfahren zu ändern:

* dünnere Scheiben verwenden
* das Fleisch lange genug vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen,
damit es Zimmertemperatur bekommt
* bei etwas geringer Temperatur braten
* dem Wärmetransport von den äußeren zu den innern Bereichen des
Steaks etwas mehr Zeit lassen und es für einige Minuten in den
vorgewärmten Ofen stellen (wenn ich den Ofen nicht eh benutze, wäre es
für mich nix, weil es arg viel Energie verschwendet)

Insgesamt ist das Thema "Fleisch garen" sehr komplex.

Ich würde Dir empfehlen statt Zeiten zu messen (das macht doch
wirklich beim Braten keinen Spaß, oder?) lieber das Druckempfindens am
Finger (Eindrücken des Steaks während des Bratens) zu schulen.
Für gezielte Experimente könntest Du ein Steak in mehrere kleine
Stücken zerteilen und diese im Minutenabstand in die Pfanne legen.
Dann nimmst Du die Stücken heraus, prüfst ihre Elastizität/Festigkeit
mit dem Finger, versuchst Dir den Eindruck gut zu merken und
schneidest dann das Stück auf um den Garzustand festzustellen.

Fortgeschrittene Köche (zu denen ich nicht zähle) sollen angeblich
schon an den Geräuschen beim Braten auf den Garzustand rückschließen
können.
Auch das Auge kann natürlich geübt werden und die Art des
Saftaustritts genau beobachten.

Viel Spaß bein Deinen weiteren Bratversuchen.

Andreas
--
http://borumat.de/in-der-kueche-tun
http://borumat.de/frittologie
http://borumat.de/heisse-schokolade-aus-ganzen-kakaobohnen
Tom Kurpjuweit
2005-05-04 15:34:01 UTC
Permalink
Andreas Borutta schrieb dies hier:

@all:
Erst mal danke an alle für die vielen Tips, ich werde es am Wochenende
noch mal versuchen. Ich habe einen Metzger gefunden, der seinen Kunden
das Gewünschte erst im Laden von einer hinter ihm hängenden Rinderhälfte
schneidet, ich denke das dürfte dann frisch und abgehangen genug sein.
Post by Andreas Borutta
Wenn es außen schon genügend knusprig war und innen für Dich noch zu
* dünnere Scheiben verwenden
Nein, die Dicke war schon OK, außerdem schaffen es die Küchenchefs auch
mit ganz dicken Brocken, das muss auch in meiner Küche gehen.
Post by Andreas Borutta
* das Fleisch lange genug vor dem Braten aus dem Kühlschrank nehmen,
damit es Zimmertemperatur bekommt
Notiert.
Post by Andreas Borutta
* bei etwas geringer Temperatur braten
Ich habe AFAIR die Hitze nach dem ersten Anbraten nicht genug reduziert,
werde das nächstes mal anders machen.
Post by Andreas Borutta
* dem Wärmetransport von den äußeren zu den innern Bereichen des
Steaks etwas mehr Zeit lassen und es für einige Minuten in den
vorgewärmten Ofen stellen (wenn ich den Ofen nicht eh benutze, wäre
es für mich nix, weil es arg viel Energie verschwendet)
Das wäre mir egal, wenn nur das Steak gelingt ;-)
Post by Andreas Borutta
Ich würde Dir empfehlen statt Zeiten zu messen (das macht doch
wirklich beim Braten keinen Spaß, oder?)
Nein, nur ein grober Richtwert wäre gut, so je Zentimeter Fleichdicke
eine Minute braten oder sowas in der Richtung.
Post by Andreas Borutta
lieber das Druckempfindens
am Finger (Eindrücken des Steaks während des Bratens) zu schulen.
Daran übe ich schon. Werd's mal testen.
Post by Andreas Borutta
Für gezielte Experimente könntest Du ein Steak in mehrere kleine
Stücken zerteilen und diese im Minutenabstand in die Pfanne legen.
Dann nimmst Du die Stücken heraus, prüfst ihre Elastizität/Festigkeit
mit dem Finger, versuchst Dir den Eindruck gut zu merken und
schneidest dann das Stück auf um den Garzustand festzustellen.
Hm. Ein Testbraten also. Vielleicht mache ich das mal und lade mir ein
paar Freunde als Testpersonen zum Probeessen ein.
Post by Andreas Borutta
Fortgeschrittene Köche (zu denen ich nicht zähle) sollen angeblich
schon an den Geräuschen beim Braten auf den Garzustand rückschließen
können.
Tja, bei Pfannkuchen kann ich das auch, dann muss es bei Rinderfilet
auch möglich sein.
Post by Andreas Borutta
Auch das Auge kann natürlich geübt werden und die Art des
Saftaustritts genau beobachten.
Ja, doch fehlen mir noch die Vergleiche. Ich werde mal einen Test
machen.
Post by Andreas Borutta
Viel Spaß bein Deinen weiteren Bratversuchen.
Danke, werde ich sicher haben... ;-))

_____
CU|om
--
Meine Website:
http://tom.via.de/fotoseiten
Joschi Kley
2005-05-04 16:02:07 UTC
Permalink
Tom Kurpjuweit wrote:
...
Post by Tom Kurpjuweit
Erst mal danke an alle für die vielen Tips, ich werde es am Wochenende
noch mal versuchen. Ich habe einen Metzger gefunden, der seinen Kunden
das Gewünschte erst im Laden von einer hinter ihm hängenden Rinderhälfte
schneidet, ich denke das dürfte dann frisch und abgehangen genug sein.
...
Post by Tom Kurpjuweit
_____
CU|om
Hallo Tom!

Die besten Filets, die ich gegessen habe lagen schwarz und leicht feucht
in der Auslage meiner damaligen Metzgerin
- kein schmieriger Bakterienrasen, kein komischer Geruch, nur der pure
Fleischduft.
Rindfleisch wird, wenn es richtig gelagert wird, nicht schnell schlecht
- im Gegenteil, es wird lange Zeit besser.
Schwarz - und wirklich gut abgehanngen... Hmmm...
Die anderen Kunden wollten das nicht, sie wollten lieber leuchtend rotes
Fleisch, aber meine Metzgerin hat mich schon gekannt und die dicken
Filet-Stücke mit einem wissenden Lächeln für mich abgewogen.

Joschi
--
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Rene Gagnaux
2005-05-05 07:23:43 UTC
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Guten morgen Tom,
Post by Tom Kurpjuweit
Post by Andreas Borutta
* dünnere Scheiben verwenden
Nein, die Dicke war schon OK, außerdem schaffen es die Küchenchefs auch
mit ganz dicken Brocken, das muss auch in meiner Küche gehen.
Sie machen die Steaks nach der Niedertemperaturmethode: so kann man dickere
Steaks bis in die Mitte schön zart bekommen. Zum Beispiel für normaldicke
Schweinssteaks:

MMMMM----- Meal-Master via MERE7

Title: Schweinssteak mit Pilzkruste
Categories: Fleisch, Schwein, Pilz, Niedertemp.
Yield: 4 Servings

4 Schweinssteaks
-- je ca. 150 g schwer
Salz
Pfeffer
1 tb Bratbutter
1 ts Senf
150 g Pilze; eine Sorte oder
-- gemischt
1 Schalotte
1 tb Butter; (1)
2 Scheiben Toastbrot
1/2 ts Getrockneter Majoran
1 Eiweiss
1 dl Portwein
250 ml Kalbsfond
1 dl Rahm
25 g Weiche Butter; (2)
1 ts Mehl
Zitronensaft

MMMMM----------------------------REF---------------------------------
-- Annemarie Wildeisen
-- in Meyers Modeblatt 04/00
-- Vermittelt von R.Gagnaux

Den Backofen auf 80 Grad vorheizen und eine Platte mitwaermen. Die
Steaks mit Salz und Pfeffer wuerzen. In der heissen Bratbutter auf
jeder Seite 1/2 Minuten braten. Die Steaks mit Senf duenn
bestreichen. Sofort in die vorgewaermte Platte geben und im 80 Grad
heissen Ofen zwanzig bis dreissig Minuten nachgaren lassen.

Inzwischen die Pilze ruesten und klein hacken.

Die Schalotte schaelen und ebenfalls fein hacken. In der Butter (1)
hellgelb duensten.

Die Hitze hoeher stellen. Die Pilze beifuegen und gut anroesten,
ziehen sie dabei Saft, diesen vollstaendig verdampfen lassen. In
einer Schuessel abkuehlen lassen.

Das Brot entrinden und mit dem Wiegernesser oder im Cutter hacken.
Mit dem Majoran und dem Eiweiss zu den ausgekuehlten Pilzen geben und
alles gut mischen. Die Masse mit Salz und Pfeffer abschmecken.

In einem Pfaennchen Portwein und Kalbsfond auf knapp 1 dl einkochen
lassen. Den Rahm beifuegen und die Sauce nochmals etwas reduzieren.
Die weiche Butter (2) und das Mehl mit einer Gabel verkneten.
Flockenweise in die Sauce geben und noch so lange kochen lassen, bis
sie leicht bindet. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.

Unmittelbar vor dem Servieren den Backofengrill auf 230 Grad stellen.
Die Steaks herausnehmen und die Pilzfarce wie eine Haube darauf
verteilen. Unter dem Grill waehrend 2-3 Minuten ueberbacken, dabei
die Steaks ueberwachen, da die Pilzkruste je nach Ofentyp sehr
schnell braeunt. Die Schweinssteaks auf vorgewaermten Tellern
anrichten und mit etwas Sauce umgiessen.

Als Beilage passt ein Sellerie-Kartoffel-Stock sowie Rotkraut.

MMMMM

Bei dickeren Steaks wird die Zeit entsprechend erhöht. Klappt ebensogut mit
Rindfleisch, usw.

tb = Esslöffel, ts = Teelöffel

Salut
René
--
Die hier verwendete Absenderadresse existiert nur kurzfristig. Um mich
sicher zu erreichen: bitte an renato<at-Zeichen>domain wie bei obiger Adresse schreiben.
Wolfgang Kommerell
2005-05-05 09:48:35 UTC
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Post by Tom Kurpjuweit
Nein, die Dicke war schon OK, außerdem schaffen es die Küchenchefs auch
mit ganz dicken Brocken, das muss auch in meiner Küche gehen.
Mir hat ein solcher kürzlich die Zubereitung eines äußerst köstlichen
rosa Roastbeefs folgendermaßen beschrieben:

Rundum kräftig in Schweineschmalz anbraten, dann in den auf 130°C
vorgeheizten Umluftbackofen. Nach je 10 Min. die Temperatur schrittweise
um 10°C reduzieren bis zu einer Zieltemperatur von 80°C, dann drinlassen
bis Kerntemperatur 56°C.

W.
--
La perfection est atteinte non quand il ne reste rien à ajouter,
mais quand il ne reste rien à enlever. (Antoine de Saint-Exupéry)
Edgar Warnecke
2005-05-06 07:38:06 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Kommerell
Post by Tom Kurpjuweit
Nein, die Dicke war schon OK, außerdem schaffen es die Küchenchefs auch
mit ganz dicken Brocken, das muss auch in meiner Küche gehen.
Mir hat ein solcher kürzlich die Zubereitung eines äußerst köstlichen
Rundum kräftig in Schweineschmalz anbraten, dann in den auf 130°C
vorgeheizten Umluftbackofen. Nach je 10 Min. die Temperatur schrittweise
um 10°C reduzieren bis zu einer Zieltemperatur von 80°C, dann drinlassen
bis Kerntemperatur 56°C.
Das klingt absolut vernuenftig.
Bei ein wenig Erfahrung schaetzt Du Gewicht/Groesse und kommst mit
1:10h-1:20h wunderbar hin. 1:30h macht auch nix. Praktisch
unkaputtbar.

Dieser verluchte Gasbackofen macht mir noch Sorgen. Irgendwie habe ich
da keinen Umgang mit :-((

***@r
--
Einfach ist genial
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