Guten Tag Achim
Post by Achim Schiweksuche sehr dringend ein Rezept für Dinnele. Es handelt sich um eine Art
"Schwäbische Pizza", verwandt mit Flammekuchen oder Blatz. Ich habe es
am Bodensee und im Hegau gegessen.
Hierzu, mal vom hiesigen Schwaben vom Dienst vor einigen Jahren gepostet:
========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v0.97
Titel: HEFETEIG FÜR EINEN BLATZ
Kategorien: Grundrezept, Teig, Hefe
Menge: 1 Rezept
300 Gramm Weizenmehl; Type 550, oder 405
10 Gramm Hefe
125 ml Lauwarme Milch; ca. oder Wasser
60 Gramm Fett
1 Teel. Salz
============================== QUELLE ==============================
Siegfried Ruoss:
Schwäbische Küche
-- Erfasst *RK* 07.08.01 von
-- Ulli Fetzer
Das warm gestellte Mehl in eine Schüssel geben, in der Mitte eine
Vertiefung drücken, Hefe einbröckeln und mit der lauwarmen
Flüssigkeit und Zucker zu einem Vorteig anrühren und gehen lassen.
Danach langsam das Mehl, das restliche Wasser und Salz zugeben und
zu einem festen Teig verarbeiten.
An einem warmen Ort etwa 20 Minuten gehen lassen.
Der Blatz ist ein dünner flacher Kuchen aus Hefeteig mit regional
verschiedenen Belagen. So verschieden die Ausführungen, sind auch
seine Namen. Im Ulmer und Reutlinger Raum kurz "Blatz" genannt,
zieht sich die Aussprache Richtung Asch-Laichingen in "Blaatz". Im
Oberland Richtung Biberach, heißt er dann "Dünnet". In der
Munderkinger Gegend leicht verändert "Denneten", oder "Dünneten",
aber auch "Wäh, oder Wähe" sind dort geläufig. Weiter sind Namen wie
Dünnes, Blätzkuacha, Blootz, Plätz, Hitzkuacha, oder im Badischen
als Flammkuchen bekannt.
Die Verwandtschaft ist groß. Am bekanntesten sind die Pizzen aus
Italien. Aber auch in Frankreich, Spanien und Mexiko werden die
Fladen hoch geschätzt. Der Name "Blatz", oder "Platz" stammt
vermutlich vom vorgermanischen "Plantan-Flaches" ab. Im Schwäbischen
Wörterbuch von Fischer wird es vom lat. "placenta" abgeleitet.
Möglicherweise hat aber auch der "Blätz" seine Hände im Spiel. So
wie man in einer Hosentasche das Loch mit einem "Blätza" zunäht,
also mit einem Stoffrest flickt, wurde aus einem Teigrest ein
"Blatz" gebacken.
Weil die Frauen die Backwanne zum Schluss ausscherrten, nannte man
ihn deswegen auch "Scherrkuchen". Er bestand früher meistens aus
Schwarzbrotteig. Wenn in Seißen, einem reizenden Albdorf oberhalb
von Blaubeuren, der Ruf ertönte, "so duat ma blatza", ist auch die
bekannte Dorfhockade zu Ehren des "Blatz" nicht mehr fern. Und dort
wird heute noch von jung und alt die Tradition des Backens im Dorf-
Backhaus gepflegt.
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Salut
René
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