Guten Tag allerseits,
Post by Klaus SchneiderPost by Bärbel MüllerWas sind denn "Mehlribbelchen"?
Nach Jürgen Manger: Was man nicht selber weiß, das muß man sich
erklären. ;-) Ich nehme an daß das eine spezielle Art selbstgemachter
kleiner Teigwaren ist als Einlage in der Hülsenfrüchtesuppe. Die
Schwaben machen Linsensuppe mit Spätzle, bei den Hessen gibt es dann
halt Erbensuppe mit Mehlribbelchen. Auf ein Rezept und die Herstellung
von Mehlribbelchen bin ich auch mal gespannt.
Bei uns in der Schweiz sind Ribel bekannt, also mit einem "b" geschrieben:
MMMMM----- Meal-Master via MERE7
Title: Spezialitaet: Wie wird Ribel zubereitet?
Categories: Mais, Ribel, Schweiz
Yield: 1 Text
Ribel
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-- UZ, 19. Januar 2002
-- Vermittelt von R.Gagnaux
:> Gerne haette ich das Rezept fuer Ribel. So viel ich
:> weiss, wird das Gericht mit gekochten Kartoffeln
:> hergestellt und zum Schluss gebraten. Ich glaube, man
:> kann es auch in Glaeser abfuellen und einige Tage
:> konservieren. Es soll sich um eine Glarner oder Buendner
:> Spezialitaet handeln.
Urs und Susi Froehling: Ribel kommt von Ribeli und ribeln, das
bedeutet roesten, bis Kruemel entstehen. Wir kennen Schweizer
Spezialitaeten, die bei der Zubereitung geribelt werden.
Doch nur eine bestimmte Spezialitaet heisst auch Ribel, jene, die im
Rheintal und auch in der Linthebene (also in der Ostschweiz) aus
Ribelmehl zubereitet wird. Die Bezeichnung Rheintaler Ribel ist
uebrigens eine geschuetzte Bezeichnung und im GBU eingetragen.
Das Gericht Ribel wird oft auch Tuerggenribel genannt. Tuerggen ist
in der Ostschweiz das Wort fuer Mais. Ribelmehl wird denn auch aus
einer alten, speziellen Essmaissorte, also aus einem Getreide
hergestellt.
Auch im Engadin kennt man ein Polentamaluns (romanisch: Migluns da
pulenta). Dieses Gericht kommt auch im Glarnerland vor. Im
benachbarten Oesterreich wird es als Griessschmarren gegessen. Ein
anderes, aus Kartoffeln zubereitetes Gericht wird auch geribelt. Man
nennt es Maluns.
Kartoffeln, Mais und Mehl waren die Grundnahrungsmittel im
Buendnerland und in der Ostschweiz. Deshalb auch die verschiedenen
Rezepte.
Ribel: 300 g Ribelmehl mit 100 g Weissmehl (oder Hartweizengries)
vermischen. drei dl gesalzenes, kochend heisses Wasser unterruehren,
bis sich Ribel bilden. Eine Stunde ruhen lassen (eventuell wurde die
Masse frueher auch in ein Glas abgefuellt und ueber Nacht zum
Aufquellen stehen gelassen).
Butter in einer Bratpfanne erwaermen und die Ribel darin roesten, bis
sie braeunlich werden, wobei nach und nach mehr Butter beigemischt
wird. Waehrend zirka 20 Minuten weiterribeln, bis feine Kruemelchen
entstehen.
Dieses Rezept stammt aus dem Buch "Sangaller Chuchi". Darin ist zu
lesen: "Ribel ist eine uralte Speise, die man vor allem im
rhaetischen Alpenteil kennt. Der Ribel wird vorzugsweise gemeinsam
aus der auf den Tisch gestellten Pfanne gegessen. Es ist Brauch, dass
man den Loeffel voll Ribel in den Milchkaffe taucht und dann in den
Mund schiebt. Oft wird auch Sauerkaese dazu gegessen."
Maluns: 1,2 kg am Vortag gekochte Kartoffeln wie fuer Roesti raffeln
und salzen. Mit 400 g Mehl sehr gut vermischen. In einer Bratpfanne
etwa 40 Minuten unter staendigem Stochern roesten, dabei nicht zu
viel Butter auf einmal beigeben, sondern nach und nach, sonst wird
der Maluns hart. Wenn das Ganze in kleine, flockige, weiche
hellbraune Stueckchen zerfaellt, ist der Maluns fertig. Dieses Rezept
stammt aus dem Buch "aechti Schwizer Chuchi". Darin steht dazu
Folgendes: "Dieses Gericht erfordert viel Sorgfalt und
Aufmerksamkeit. Nie braten, nur roesten. Der Maluns wird zum Beispiel
mit Apfelmus und Alpkaese serviert, und dazu passen Milchkaffee oder
Veltliner."
MMMMM
Möglicherweise sind diese "Mehlribbelchen" ähnlich, aber eben nur mit
Weizenmehl hergestellt?
Salut
René
--
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