Discussion:
Frage wg. Salzmantel
(zu alt für eine Antwort)
Dirk Trunz
2007-12-16 18:03:42 UTC
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Moin,

habe für das Abschlussmenu unseres Kochkurses Fisch im Salzmantel
versprochen und gerade eben einen kleinen Testlauf probiert.

Fisch (Dorade, 35 min.) war wie immer erste Sahne (saftig, bissfeste
Konsistenz) und kein aufdringlicher Geruch in der Küche. Nur beim Befreien
aus dem Salzteig gabs ein mittleres Gemetzel, weil einige (Fleisch)Stücke
samt Haut und Salzdecke weggebrochen sind. Könnte man ja noch irgendwie
frickeln, wenn da nicht immer wieder Salzkörner in die Zwischenräume
rutschen und die ganze Angelegenheit versalzen.

Unschuldige Frage: wäre leichtes Einfetten der Haut eine gute Idee?

Btw: dazu gibts eine abgewandelte Butter/Sahne-Oliven-Vanille Sauce nach
einer Idee, die Rene hier mal von A. Wildeisen vorgestellt hatte
(Seezungenfilets an Vanille-Oliven-Butter).

TIA
Dirk
Karina Schmidt
2007-12-16 21:10:15 UTC
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Hallo Dirk,
Post by Dirk Trunz
Nur beim Befreien
aus dem Salzteig gabs ein mittleres Gemetzel, weil einige (Fleisch)Stücke
samt Haut und Salzdecke weggebrochen sind.
:-), ging mir beim ersten Mal genauso, ich habe am Schluss mit dem
Hammer gearbeitet. Du schreibst nicht, was für Salz Du verwendet hast.
Grobkörniges Salz macht das Ablösen jedenfalls erheblich einfacher,
falls Du - wie ich beim ersten Mal - dummerweise Tafelsalz verwendet
hast. (War übrigens auch eine Dorade.)

Die Haut isst man ja wegen des Salzes eher nicht, daher kann die beim
Auseinandernehmen ruhig auch mit entfernt werden. Klar, würde zum
Servieren schöner aussehen, wenn sie noch dran wäre, aber das ist mir
leider nie ganz am Stück gelungen.
Post by Dirk Trunz
Unschuldige Frage: wäre leichtes Einfetten der Haut eine gute Idee?
Habe ich jetzt noch nicht probiert, aber IMO wäre es einen Versuch
wert. Mir fällt jedenfalls im Moment nichts ein, dass dagegen spricht.
Schaden kann es vermutlich nicht. Schreib doch mal, wenn Du es
probiert hast und ob es etwas geholfen hat.

Viele Grüße,

Karina
Dirk Trunz
2007-12-16 21:56:24 UTC
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Post by Karina Schmidt
Post by Dirk Trunz
Nur beim Befreien
aus dem Salzteig gabs ein mittleres Gemetzel, weil einige (Fleisch)Stücke
samt Haut und Salzdecke weggebrochen sind.
:-), ging mir beim ersten Mal genauso, ich habe am Schluss mit dem
Hammer gearbeitet.
Me2, weil ich keine Flex zu Hand hatte. Allerdings damals versäumt, ein
Tuch über die Masse zu legen und deshalb noch für lange Zeit eine
Salzvorrat in allen möglichen Ritzen angelegt.
Post by Karina Schmidt
Du schreibst nicht, was für Salz Du verwendet hast.
Natürlich grobes, vorschriftsmässig mit Eiweiß zu einer formbaren Masse
angerührt.
Post by Karina Schmidt
Die Haut isst man ja wegen des Salzes eher nicht,
"Eher" ist vornehm ausgedrückt!
Post by Karina Schmidt
Post by Dirk Trunz
Unschuldige Frage: wäre leichtes Einfetten der Haut eine gute Idee?
Habe ich jetzt noch nicht probiert, aber IMO wäre es einen Versuch
wert.
Schon klar: "Hahnemann geh du voran" ;-)
Post by Karina Schmidt
Mir fällt jedenfalls im Moment nichts ein, dass dagegen spricht.
Mir ja auch nicht. Aber ich wundere mich, dass ich in der einschlägigen
Literatur noch nichts darüber gefunden habe.
Post by Karina Schmidt
Schaden kann es vermutlich nicht.
Wenn es schief geht, ...
Post by Karina Schmidt
Schreib doch mal, wenn Du es
probiert hast und ob es etwas geholfen hat.
... werde ich mich auf eine schwäbische Hausfrau berufen ;-)

Grüsse
Dirk
Karina Schmidt
2007-12-16 22:40:06 UTC
Permalink
Hallo Dirk,
Post by Dirk Trunz
Post by Karina Schmidt
Post by Dirk Trunz
Unschuldige Frage: wäre leichtes Einfetten der Haut eine gute Idee?
Habe ich jetzt noch nicht probiert, aber IMO wäre es einen Versuch
wert.
Schon klar: "Hahnemann geh du voran" ;-)
Klar, was dachtest du denn!
Post by Dirk Trunz
Post by Karina Schmidt
Mir fällt jedenfalls im Moment nichts ein, dass dagegen spricht.
Mir ja auch nicht. Aber ich wundere mich, dass ich in der einschlägigen
Literatur noch nichts darüber gefunden habe.
Ich schätze, weil die Methode aus der Mode gekommen ist bzw. eher als
Gimmick gesehen wird. Denn der Zweck für den der Salzmantel früher
eingesetzt wurde, zum Niedrigtemperatur garen, braucht man es ja mit
den heutigen Backöfen, die von der Temperatur her viel besser geregelt
werden können, nicht mehr.
Post by Dirk Trunz
Wenn es schief geht, ...
Post by Karina Schmidt
Schreib doch mal, wenn Du es
probiert hast und ob es etwas geholfen hat.
... werde ich mich auf eine schwäbische Hausfrau berufen ;-)
Nachtrag: Alle Angaben natürlich wie immer ohne Gewehr ...

Aber jetzt noch mal ne Frage: Ist Dir der Salzmantel wegen der
Garmethode wichtig, oder weil Du den Fisch mal anders präsentieren
willst?
Wenn letzteres zutrifft: Mit Blätterteig könntest Du den Fisch in der
passenden Form ummanteln, sogar Schuppen, Augen und Flossen formen.
Geht erheblich leichter, der Fisch kommt perfekt raus, das ist auch
schon getestet :-). Gewähr, dass es dann bei Dir klappt, übernehme ich
allerdings trotzdem nicht ... Wenn Dich genauere Angaben
interessieren sollten, kann ich sie gerne posten.

Gruß,

Karina
Ulli Fetzer
2007-12-17 05:39:13 UTC
Permalink
Post by Karina Schmidt
Denn der Zweck für den der Salzmantel früher
eingesetzt wurde, zum Niedrigtemperatur garen,
Bist Du sicher?

http://de.wikipedia.org/wiki/Salzmantel
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Salzmantel

Das Garen im Salzmantel oder in der Salzkruste ist ein traditionelles,
besonders schonendes Verfahren zur Zubereitung empfindlicher Zutaten, vor
allem von Fischen und Geflügel, aber auch von zartem Fleisch. So zubereitete
Gerichte sind sehr saftig und mildaromatisch, die poröse Kruste erlaubt
zugleich ein Bräunen der Oberfläche ....
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =


Ulli
--
Web: http://www.rezkonv.de
Blog: http://rksuite.ccwn.org
Boris Gerlach
2007-12-17 05:44:55 UTC
Permalink
Post by Ulli Fetzer
Post by Karina Schmidt
Denn der Zweck für den der Salzmantel früher
eingesetzt wurde, zum Niedrigtemperatur garen,
Bist Du sicher?
http://de.wikipedia.org/wiki/Salzmantel
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Salzmantel
Das Garen im Salzmantel oder in der Salzkruste ist ein traditionelles,
besonders schonendes Verfahren zur Zubereitung empfindlicher Zutaten, vor
allem von Fischen und Geflügel, aber auch von zartem Fleisch. So zubereitete
Gerichte sind sehr saftig und mildaromatisch, die poröse Kruste erlaubt
zugleich ein Bräunen der Oberfläche ....
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Poröse Kruste?
Den letzten Wolfsbarsch den ich so sah, da wurde die
steinharte Kruste mit einem Holzhammer zertrümmert.
Das war im Milano - Peschiera Borromeo.
Das sah irgenwie gar nicht porös aus.

BGE
Ulli Fetzer
2007-12-17 06:01:05 UTC
Permalink
Post by Boris Gerlach
Poröse Kruste?
Ich hatte leider keinen Brockhaus zu Haus, sondern musste mich mit Wikipedia
zufrieden geben ;-)
Post by Boris Gerlach
Den letzten Wolfsbarsch den ich so sah, da wurde die
steinharte Kruste mit einem Holzhammer zertrümmert.
Porös schließt eigentlich steinhart nicht unbedingt aus.

Wobei es mir in meiner Antwort an Karina eigentlich darum ging, dass Garen
im Salzmantel nichts mit Niedrigtemperaturgaren zu tun hat.


Ulli
--
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Blog: http://rksuite.ccwn.org
Boris Gerlach
2007-12-17 06:11:19 UTC
Permalink
Post by Ulli Fetzer
Post by Boris Gerlach
Poröse Kruste?
Ich hatte leider keinen Brockhaus zu Haus, sondern musste mich mit Wikipedia
zufrieden geben ;-)
Post by Boris Gerlach
Den letzten Wolfsbarsch den ich so sah, da wurde die
steinharte Kruste mit einem Holzhammer zertrümmert.
Porös schließt eigentlich steinhart nicht unbedingt aus.
Jau.
Post by Ulli Fetzer
Wobei es mir in meiner Antwort an Karina eigentlich darum ging, dass Garen
im Salzmantel nichts mit Niedrigtemperaturgaren zu tun hat.
Das sowieso nicht.
Es soll angeblich die Arromen des Gargutes besser hervorbringen.
Weniger elitär würde ich ein ähnliches bis gleiches Ergebnis
in einem Römertopf erwarten.

BGE
Ulli Fetzer
2007-12-17 06:40:27 UTC
Permalink
Boris Gerlach schrieb:

Hallo Boris,
Post by Boris Gerlach
Es soll angeblich die Arromen des Gargutes besser hervorbringen.
Weniger elitär ...
http://www.effilee.de/wissen/Salzmantel.html
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Es handelt sich beim Garen im Salzmantel um eine sehr alte Garmethode, die
etwas in Vergessenheit geraten war und erst in der jüngeren Vergangenheit
über die Gourmetküche auch an heimischen Herden eine Renaissance erlebte.

Der Vorzug des Garens im Salzmantel besteht zum einen darin, dass das Gargut
sehr saftig bleibt. Weiter entwickelt es einen unvergleichlichen
Eigengeschmack und last but not least ist der so gewonnene Salzgeschmack
tief und subtil zugleich. Dafür ist es jedoch unbedingt notwendig, grobes
Meersalz zu verwenden."
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Der letzte Satz ist ein Hinweis darauf, dass die Kruste nicht so ganz dicht
werden darf.
Post by Boris Gerlach
würde ich ein ähnliches bis gleiches Ergebnis
in einem Römertopf erwarten.
Oder in Alufolie. Wobei es IMHO schon einen Unterschied macht, ob das Gargut
im eigenen Saft schwimmt, was ja in der Salzkruste nicht so der Fall ist.


Ulli
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Blog: http://rksuite.ccwn.org
Karina Schmidt
2007-12-17 10:59:06 UTC
Permalink
Hallo Ulli,
Post by Ulli Fetzer
Wobei es mir in meiner Antwort an Karina eigentlich darum ging, dass Garen
im Salzmantel nichts mit Niedrigtemperaturgaren zu tun hat.
ich hatte noch im Kopf, als ich mir einiges zum Zubereiten mit
Salzkruste durchgelesen hatte, dass ich in mampf von H. W. Kuntze
einen Beitrag diesbezüglich gelesen hatte, der dies so formulierte.
Habe den thread auch noch gefunden:

Zitat:

_Den Salzteig kannst Du einfach machen mit 500 g jodfreiem Salz, 4
gehaeuften essloeffeln Maisstaerke und wenig Wasser.
Der Teig soll steif, aber ausrollbar sein. Dann wird er duenn
ausgerollt
und das Fleisch darin eingepackt.
Es wurde/wird auch fuer dicke Tranchen oder ganzen Fisch benutzt.

Dann roestest Du das im *heissen* Ofen auf gewuenschte
Kerntemperatur.

Das ist aber so tot und nutzlos wie der DoDoVogel.
Heutzutage gibt es das viel bessere Niedertemperaturroesten, frueher
kannte man das nicht, konnte die Hitze im Ofen nicht so niedrig regeln
und
behalf sich dann mit einer Salzkruste. _

Der komplette thread ist unter:
http://groups.google.de/group/de.rec.mampf/browse_thread/thread/c2c12a99642b4bce/2e26a420b081e526?lnk=gst&q=Salzkruste+Kuntze#2e26a420b081e526

zu finden.

Ich hatte das so verstanden, dass eben durch die Salzkruste die
Temperatur niedrig gehalten wird, um damals so den Effekt des heutigen
Niedrigtemperaturgarens zu erzielen. Und Hartmut kennt sich in diesen
Dingen eigentlich gut aus, daher habe ich das einfach so
abgespeichert.

Habe mir jetzt aber auch noch mal ein paar Beiträge zum
Niedrigtemperaturgaren durchgelesen, was auffällt ist, dass die
Methode häufig bei Fleisch, weniger bei Fisch eingesetzt wird.
Aber es gibt z.B. auch ein Rezept _ Wolfbarsch in der Salzkruste mit
Fenchelsauce_ von Lea Linster, wo u.a. bei der Zubereitung steht:

_Im vorgeheizten Backofen gute 15 - 20 Minuten backen, bis der Fisch
innen heiß ist, bzw. die gewünschte Gartemperatur von 55 bis 60 ° C
erreicht hat._

http://groups.google.de/group/de.rec.mampf/browse_thread/thread/e11e18401843cd81/9677e4b3f3642231?lnk=gst&q=Salzkruste+Wolfsbarsch+ilka#9677e4b3f3642231

Das ist für mich auch Niedrigtemperatur, wenn auch die Zeit die der
Fisch benötigt, bei weitem nicht so lang ist wie bei Fleisch, aber das
ist wohl auch keine zwingende Voraussetzung für
Niedrigtemperaturgaren. Zur Niedrigtemperaturmethode steht auch in
Wikipedia:

_Die Niedrigtemperaturmethode ist eine besonders schonende und
einfache Art, Fleisch im Backofen zu garen. Die Ofentemperatur liegt
dabei bei etwa 80 °C, die Kerntemperatur des Fleisches erreicht etwa
55-70 °C. Die Niedrigtemperaturmethode tritt an die Stelle des
Bratens, vermeidet aber weitgehend die Austrocknung und mögliches
Zähwerden - das Fleisch bleibt saftig und rosa.
...
Geeignet ist die Niedrigtemperaturmethode sowohl für empfindliche
Fleischsorten wie Filet oder Roastbeef, die üblicherweise kurz
gebraten werden, als auch für bindegewebsreiche Stücke wie
Kalbshachse, die meist geschmort werden, ebenso für Geflügel und
Fisch._

Daher denke ich schon, dass das Garen im Salzmantel mit
Niedrigtemperaturgaren zu tun hat.

Ein Unterschied in den beiden Methoden ist sicherlich, dass sich bei
der Salzkruste zusätzlich feine Aromen bilden sollen, so dass das ein
Vergleich beim Verzehr der Gerichte eventuell unterschiedlich
ausfallen wird, was das Geschmackserlebnis betrifft, aber das hat mit
der Temperaturfrage erst einmal nichts zu tun.

Gruß,

Karina
Dirk Trunz
2007-12-17 17:51:12 UTC
Permalink
Post by Karina Schmidt
ich hatte noch im Kopf, als ich mir einiges zum Zubereiten mit
Salzkruste durchgelesen hatte, dass ich in mampf von H. W. Kuntze
einen Beitrag diesbezüglich gelesen hatte, der dies so formulierte.
[...]
Post by Karina Schmidt
Das ist aber so tot und nutzlos wie der DoDoVogel.
Ja nun, der lebt ja auch in Nevada und braucht den Fisch zum Garen nur auf
die Fensterbank zu legen.

Grüsse
Dirk
Thomas Erstfeld
2007-12-17 20:01:09 UTC
Permalink
Post by Dirk Trunz
Post by Karina Schmidt
ich hatte noch im Kopf, als ich mir einiges zum Zubereiten mit
Salzkruste durchgelesen hatte, dass ich in mampf von H. W. Kuntze
einen Beitrag diesbezüglich gelesen hatte, der dies so formulierte.
[...]
Post by Karina Schmidt
Das ist aber so tot und nutzlos wie der DoDoVogel.
Ja nun, der lebt ja auch in Nevada und braucht den Fisch zum Garen nur auf
die Fensterbank zu legen.
Im Moment dürfte das selbst in Nevada schwierig sein. Siehe hier:
http://www.wetteronline.de/Nevada.htm.

Gruß
Thomas
Ulli Fetzer
2007-12-17 18:19:59 UTC
Permalink
Karina Schmidt schrieb:

Hallo Karina,
Post by Karina Schmidt
_Den Salzteig kannst Du einfach machen mit 500 g jodfreiem Salz, 4
gehaeuften essloeffeln Maisstaerke und wenig Wasser.
500 g wären aber nur für kleine Teile ausreichend.
Post by Karina Schmidt
Ich hatte das so verstanden, dass eben durch die Salzkruste die
Temperatur niedrig gehalten wird, um damals so den Effekt des heutigen
Niedrigtemperaturgarens zu erzielen.
Das von Dir zitierte Rezept
"Wolf(s)barsch in der Salzkruste"
habe ich dreimal in meiner DB (von verschiedenen Köchen)
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Lea Linster: 15-20 Minuten bei 200°C
Alfons Schuhbeck: 40 Minuten bei 200°C
Alexander Herrmann: 35 Minuten bei 220°C
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =

Die Salzkruste kann die Umgebungshitze nicht unendlich lange abschirmen.
Entweder hat Alfons absichtlich geschummelt, aber nach 40 Minuten ist so ein
Fischchen mit 600 Gramm längst gut warm bzw. heiß.
Post by Karina Schmidt
Und Hartmut kennt sich in diesen
Dingen eigentlich gut aus,
Wenn er etwas nicht selbst gekocht hat, wird auch Hartmut zum Theoretiker
;-)

Mir wäre das ehrlich gesagt zu viel Aufwand, muss allerdings zugeben, dass
ich noch nie etwas in der Salzkruste gegartes gegessen habe.
Post by Karina Schmidt
Habe mir jetzt aber auch noch mal ein paar Beiträge zum
Niedrigtemperaturgaren durchgelesen, was auffällt ist, dass die
Methode häufig bei Fleisch, weniger bei Fisch eingesetzt wird.
Richtig.


Dafür wird die Salzkruste häufig bei Fischen, Roastbeef oder Geflügel
angeboten.

Erst neulich hat Cornelia Poletto in ihrer Kochschule ein Rezept für Dorade
in der S-Kruste vorgestellt.

Sie meinte übrigens, dass der in ihrem Rezept beschriebene Salzteig keinen
Vorschlaghammer zum Öffnen erforderlich macht. Das vielleicht als Hinweis
für diejenigen, die sich so einen Aufwand selbst antun wollen.

Mir ist Fisch gebraten am liebsten, pochierten Fisch finde ich nicht so
aufregend.

========== REZKONV-Rezept - RezkonvSuite v1.4

Titel: DORADE IN DER SALZKRUSTE
Kategorien: Fisch, Gemüse
Menge: 4 Personen

2 Doraden, geschuppt und ausgenommen (à 500 g)
4 kg Meersalz
200 Gramm Mehl
100 Gramm Speisestärke
8 Eier
4 Zweige Basilikum
4 Zweige Estragon
4 Zweige Petersilie
4 Zweige Thymian
2 Zehen Knoblauch, geschält

============================ QUELLE ============================
Polettos Kochschule - Koch: Cornelia Poletto
- Erfasst *RK* 09.12.2007 von
- Ulli Fetzer

Die Doraden waschen und mit Küchenkrepp trocknen. Flossen mit einer
Küchenschere abschneiden (damit sie nicht am Salzteig festkleben).
Den ausgenommenen Bauch mit Kräutern und Knoblauchzehen füllen.

Alle Zutaten für den Salzteig (Salz, Mehl, Speisestärke, Eier) in
einer Küchenmaschine zusammenrühren.

Alufolie auf ein umgedrehtes Backblech geben und den Fisch
gleichmäßig in die Salzkruste einpacken. Im vorgeheizten Ofen bei
180 Grad circa 25 Minuten garen.

Die Salzkruste ringsherum auf der Höhe der Rückenflosse vorsichtig
mit einem Sägemesser aufschneiden und den Fisch tranchieren.

=====


Ulli
--
Web: http://www.rezkonv.de
Blog: http://rksuite.ccwn.org
Konrad Wilhelm
2007-12-17 11:56:39 UTC
Permalink
On Mon, 17 Dec 2007 06:44:55 +0100, Boris Gerlach
Post by Boris Gerlach
Post by Ulli Fetzer
Post by Karina Schmidt
Denn der Zweck für den der Salzmantel früher
eingesetzt wurde, zum Niedrigtemperatur garen,
Bist Du sicher?
http://de.wikipedia.org/wiki/Salzmantel
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Salzmantel
Das Garen im Salzmantel oder in der Salzkruste ist ein traditionelles,
besonders schonendes Verfahren zur Zubereitung empfindlicher Zutaten, vor
allem von Fischen und Geflügel, aber auch von zartem Fleisch. So zubereitete
Gerichte sind sehr saftig und mildaromatisch, die poröse Kruste erlaubt
zugleich ein Bräunen der Oberfläche ....
= = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = = =
Poröse Kruste?
Den letzten Wolfsbarsch den ich so sah, da wurde die
steinharte Kruste mit einem Holzhammer zertrümmert.
Das war im Milano - Peschiera Borromeo.
Das sah irgenwie gar nicht porös aus.
Da sind sich die Italiener wohl auch nicht einig.
Ich hab neulich in München bei einem kleinen Italiener zugesehen, wie
4 Fische aus der Salzkruste serviert wurden. Da war das eine eher sehr
lockere Sache, eigentlich eher so als wenn das Salz bloß drüber
geschüttet war. Jedenfalls ließ sich das Salz problemlos mit einem
Löffel abpuhlen. Überhaupt nicht so, wie ich mir Igel in Lehm
vorstelle. (Würde ich nicht wollen, denk ich mal. Irgendwo brechen die
Sentimentalitäten dann doch durch.)

k.

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
Michael Paap
2007-12-17 12:04:40 UTC
Permalink
Post by Konrad Wilhelm
Überhaupt nicht so, wie ich mir Igel in Lehm
vorstelle. (Würde ich nicht wollen, denk ich mal. Irgendwo brechen die
Sentimentalitäten dann doch durch.)
Ach, nu auf einmal. *g*

Gruß,
Michael
Konrad Wilhelm
2007-12-17 22:38:39 UTC
Permalink
Post by Michael Paap
Post by Konrad Wilhelm
Überhaupt nicht so, wie ich mir Igel in Lehm
vorstelle. (Würde ich nicht wollen, denk ich mal. Irgendwo brechen die
Sentimentalitäten dann doch durch.)
Ach, nu auf einmal. *g*
Ja. bin auch erstaunt. Liegt vielleicht an der Dauerberieselung mit
Weihnachten?
("Und an der Spitze des Tannenbaumes hing ein silbrig gekleideter
rotwangiger Engel, der in bestimmten Abständen seine Lippen
voneinander hob und "Frieden" flüsterte, "Frieden". Böll, Nicht nur
zur Weihnachtszeit.)

k.
--
Konrad Wilhelm <***@web.de>
Südstr. 3, D48329 Havixbeck
Dirk Trunz
2007-12-17 17:50:13 UTC
Permalink
Post by Karina Schmidt
Aber jetzt noch mal ne Frage: Ist Dir der Salzmantel wegen der
Garmethode wichtig, oder weil Du den Fisch mal anders präsentieren
willst?
a) weil es eine narrensichere Methode ist, die mir großzügig Zeitfehler
nachsieht.
b) weil es (bis auf die Exhumierung) recht einfach ist und mir
nicht-alltägliche Methoden einfach Spaß machen.
c) weil es mich mal wieder an Malle erinnert, wo ich heute noch den Kellner
bewundere, der den Panzer gewaltfrei am Tisch geknackt hat und (fast)
grätenfreie Stücke auf die Teller legte.
Post by Karina Schmidt
Wenn letzteres zutrifft: Mit Blätterteig könntest Du den Fisch in der
passenden Form ummanteln, sogar Schuppen, Augen und Flossen formen.
Geht erheblich leichter, der Fisch kommt perfekt raus, das ist auch
schon getestet :-). Gewähr, dass es dann bei Dir klappt, übernehme ich
allerdings trotzdem nicht ... Wenn Dich genauere Angaben
interessieren sollten, kann ich sie gerne posten.
Nur zu. Vielleicht erklär ich dir dann mal als Gegenleistung, wie das
damals mit den Alamannen und den Sueben wirklich[TM] war und warum es nicht
so gekommen ist ;-)

Grüsse
Dirk
Dirk Trunz
2007-12-18 22:24:47 UTC
Permalink
Post by Karina Schmidt
Die Haut isst man ja wegen des Salzes eher nicht, daher kann die beim
Klar, würde zum Servieren schöner aussehen, wenn sie noch dran wäre, aber
das ist mir leider nie ganz am Stück gelungen.
Hatte auch gefunzt, wir wollten aber Filets auf den Teller bringen.
Post by Karina Schmidt
Post by Dirk Trunz
Unschuldige Frage: wäre leichtes Einfetten der Haut eine gute Idee?
Schaden kann es vermutlich nicht. Schreib doch mal, wenn Du es
probiert hast und ob es etwas geholfen hat.
Hervorragend! Der Fisch ist nahezu aus der Hülle gehüpft. Nach einem
Hinweis aus dem Off habe ich den Salzteig nach Art der Signora Poletto mit
Mehl angereichert. Vielleicht lags auch daran.

Insgesamt hat sich mein Respekt vor Köchen noch vergrößert. Für 20 Leute
ein 3-Gänge-Menu* just in time auf den Tisch zu bringen, ist schon eine
ganz andere Nummer als Hobbykochen. Macht aber Spaß, Leute auf "Posten"
einzuteilen und das Fussvolk mit "Fisch kann raus" antreten zu lassen :-)

Grüsse
Dirk

* Schweinefilet an Senfsauce mit Rosmarinkartoffeln und karamelisierte
Möhren.
Dorade im Salzmantel mit Oliven-Vanille Sauce (Veggie)
Toblerone-Mousse mit Walnußeis auf Himbeerspiegel.

Kosten/Person: ca. 7 EU o.G.

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